
Ausstellungen / Museum
Staatliche Museen zu Berlin
Berlin, Genthiner Straße 38
- Ausstellungseröffnung: Mythos und Massaker. Ernst Wilhelm Nay und André Masson
- Theodoulos Polyviou: SCREEN. A Contemporary Art Intervention
- Urban Transparency. Glas und Malerei von Julius Weiland
- Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft. Sammlung der Nationalgalerie 1945 – 2000
- Großes Kino. Filmplakate aller Zeiten
- Lee Ufan
- Zoom auf van Eyck. Meisterwerke im Detail
- Ari-Arirang. Korea – Faszination für ein verschlossenes Königreich
- Canops. Möbel von Welt für Karl III. von Spanien (1759-1788)
- Läuft. Die Ausstellung zur Menstruation
- Künstlerinnen, Sammlerinnen, Wissenschaftlerinnen. Beiträge von Frauen zur Sammlung Kunst aus Japan
- Geplündert – Geschunden – Gerettet [?]. Die Gräber der Qubbet el-Hawa-Nord
- Nadia Kaabi-Linke. Seeing Without Light
- Spanische Dialoge. Picasso aus dem Museum Berggruen zu Gast im Bode-Museum
- Eva Fàbregas. Devouring Lovers
- Buzzing Slovenia. Von Bienen und Menschen
- Ius in nummis. Die Sammlung Thomas Würtenberger
- Archäologische Schätze aus Usbekistan
- Timeless. Contemporary Ukrainian Art in Times of War
- Ausstellungseröffnung: Fokus Schinkel. Ein Blick auf Leben und Werk
- Forum Hamburger Bahnhof
- Nationalgalerie. Eine Sammlung für das 21. Jahrhundert
- Unendliche Ausstellung
- Die Prinzessinnen sind zurück!
- Schlüssel zur christlichen Kunst
- Gerhard Richter. 100 Werke für Berlin
- Das Museum Berggruen zu Gast in der Sammlung Scharf-Gerstenberg
- Sammlungspräsentation: Die Kunst des 19. Jahrhunderts
- Schätze aus dem Rhein. Der Barbarenschatz von Neupotz
- Klartext. Zur Geschichte des Bode-Museums
- Online-Angebote der Staatlichen Museen zu Berlin
- Ideal und Form.
- SMB-digital
- Museumsshops der Staatlichen Museen Berlin
- Museum and the City: Der Blog der Staatlichen Museen zu Berlin
- Die Sammlungen. The Collections. Les Collections
- Zurück! Steinzeit. Bronzezeit. Eisenzeit
- Altes Ägypten
- Pergamonmuseum. Das Panorama
- Kulturkontakte. Leben in Europa
- alle Museen im Überblick

Ausstellungen / Museum
Stadtmuseum Berlin
Berlin, Poststraße 13-14
- Mitten unter uns. Wohnungslose Frauen* in Berlin
- Mark Dion. Delirious Toys
- Musica di strada. Italiener:innen in Prenzlauer Berg
- Wir bleiben! Gentrifizierung und Widerstand in Berlin
- Aufbruch in die Moderne
- Berlin global
- Online-Fotoschau: Leonore Schwarzer
- Beletage & Zuckerwatte
- Märkisches Museum
- [Probe]Räume
- Berliner Leben im Biedermeier
- Vom Stadtgrund bis zur Doppelspitze
- Museumsdorf Düppel
- BERLIN GLOBAL - Humboldt Forum
- Foto-Grafisches Kabinett
- Museum Ephraim-Palais
- Museum Knoblauchhaus
- Museum Nikolaikirche
- Sammlung Online
- Sechs Standorte, eine Geschichte
Ausstellungen / Museum
Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Berlin, Marienfelder Allee 66-80
Ausstellungen / Werkstatt/Workshop
Brandenburgischer Kunstverein Potsdam e.V.
Potsdam, Brendenburgerstraße 5 (Luisenforum)
Ausstellungen / Museum
Rochow-Museum im Schloss Reckahn
Lehnin / OrT Reckahn, Reckahner Dorfstraße 27

Ausstellungen
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Mythos und Massaker.
Mythos und Massaker.
Ernst Wilhelm Nay und André Masson
Staatliche Museen zu Berlin
Die Ausstellung in der Sammlung Scharf-Gerstenberg widmet sich erstmals der künstlerischen Beziehung zwischen dem französischen Surrealisten André Masson und dem Berliner Ernst Wilhelm Nay, dessen Kunst im bundesrepublikanischen Deutschland der Nachkriegszeit zum Aushängeschild der abstrakten Moderne wurde. 1931 entstand André Massons (1896-1987) großformatiges Gemälde „Massaker“, das Ausgangspunkt der Ausstellung ist. Ein Jahr später wurde es von Christian Zervos großformatig in der Zeitschrift „Cahiers d’art“ publiziert. Auf formaler Ebene weist dieses Bild sowie eine Reihe weiterer Gemälde und Zeichnungen von Masson aus derselben Zeit verblüffende Ähnlichkeiten mit Werken von Ernst Wilhelm Nay (1902-1968) aus den 1940er-Jahren auf. Inhaltlich nehmen Ernst Wilhelm Nay und André Masson, die einander persönlich nie begegnet sind, weitestgehend gegensätzliche Positionen ein: Während in den Werken Massons die Erinnerung an die Grauen des Ersten Weltkrieges im Vordergrund steht, entwirft der junge Soldat Nay eine mythologische Gegenwelt zur Katastrophe des Zweiten Weltkriegs. Der 1909–1912 von Pablo Picasso (1881-1973) und Georges Braque (1882-1963) entwickelte analytische Kubismus und das von den Surrealist*innen um André Breton Anfang der 1920er-Jahre erstmals propagierte „Automatische Schreiben“ („écriture automatique“) waren Vorbild dieser neuen Formensprache. In den 1940er- und 1950er-Jahren wurde sie auch von Künstlern wie Asger Jorn (1914-1973), Georg Meistermann (1911-1990) oder Theodor Werner (1886-1969) genutzt. Es werden insgesamt rund 70 Werke gezeigt. Kuratorin: Die Ausstellung wird kuratiert von Kyllikki Zacharias, Leiterin Sammlung Scharf-Gerstenberg. Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin (Bild: Ernst Wilhelm Nay, Der Besuch, Detail, 1945 © Privatbesitz, © Foto: Ernst Wilhelm Nay Stiftung, Köln)
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Urban Transparency.
Urban Transparency.
Glas und Malerei von Julius Weiland
Staatliche Museen zu Berlin
Mit der Einzelausstellung „Urban Transparency“ präsentiert das Kunstgewerbemuseum erstmals Glasobjekte und Malereien des Berliner Künstlers Julius Weiland. Gezeigt wird eine Werkgruppe von zwölf Gemälden und zwölf Glasobjekten, in denen sich der Künstler mit der Bauornamentik der Nachkriegsmoderne der 1960er- bis 1980er-Jahre auseinandersetzt. Julius Weiland stellt dabei vor allem die architektonischen Visionen der sozialistischen Moderne ins Zentrum. Er untersucht diese Bauten auf ihren ästhetischen Gehalt und ihre Formensprache. In der Malerei reduziert er formale Strenge und dekorative Elemente der Architektur zu zweidimensionalen, farbigen Flächen, die zu utopischen Raumvisionen geraten. Die Glasvasen nehmen das Schmuckwerk der Architekturen auf. Rustika oder Fliesenmosaike werden abstrahiert und mithilfe der Glasmalereitechnik auf die Glasobjekte gemalt. Julius Weiland, 1971 in Lübeck geboren, studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg in der Klasse der renommierten Glasbildhauerin Ann Wolff. Weiland lehrte unter anderem am Institut für Künstlerisches Glas und Keramik in Höhr-Grenzhausen und in der Gemeinschaftsklasse der Universität der Künste und Kunsthochschule Weißensee bei Berlin Glassworks. Er ist Mitglied im künstlerischen Beirat der Kunststiftung Sachsen-Anhalt. Arbeiten von Julius Weiland sind in zahlreichen Museen und öffentlichen Sammlungen weltweit vertreten, darunter Museum Kunstpalast Düsseldorf, Viktoria & Albert Museum London, MusVeree, Sars-Poteries, Frankreich oder Notojima Glass Art Museum, Japan. 2023 schenkte Julius Weiland dem Kunstgewerbemuseum die Glasschale „Large Plate“ aus dem Jahr 2005, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sein wird. Kuratorin: Die Ausstellung wird kuratiert von Theresia Schmitt, wissenschaftliche Museumsassistenz in Fortbildung der Staatlichen Museen zu Berlin. Eine Sonderausstellung des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Museen zu Berlin (Bild: Julius Weiland, Slump, 2022 © VG Bild-Kunst, Bonn 2023 / Foto: Julius Weiland)
Ausstellungen
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Theodoulos Polyviou: SCREEN.
Theodoulos Polyviou: SCREEN.
A Contemporary Art Intervention
Staatliche Museen zu Berlin
Im Rahmen seines „Transmundane Economies“-Projektes entwickelt der zypriotische Gegenwartskünstler Theodoulos Polyviou eine virtuelle Inszenierung einer Ikonostase aus dem 18. Jahrhundert im Besitz des Bode-Museums, deren Teile teils dort, teils im Ikonenmuseum in Frankfurt am Main ausgestellt sind. Der Künstler Theodoulos Polyviou tritt so einen Dialog mit dem einst sakralen Objekt. Dazu verwendet er immersive Medien als zeremonielle Werkzeuge zur Aktivierung der Ikonostase. Um sie herum wird ein ephemerer „heiliger Raum“ kreiert, zu dem die Ikonostase in ihrer Rolle als architektonisches Portal einst Zugang gewährte. „Transmundane Economies“ist ein laufendes Projekt des Künstlers, bei dem Virtualität und damit verbundene digitale Technologien eingesetzt werden, um Lücken im zypriotischen Kulturerbe zu untersuchen und zu rekonstruieren. Hierbei geht es nicht um nationalistische Zwecke, sondern um die Beziehung zwischen Queerness, Reparatur und Neuerfindung innerhalb der historischen Verstrickungen der Insel. (Bild: Key Visual mit Lidar-Scan der Kirche des Heiligen Georg in Acheleia, Zypern © Scan: cloudy.works / Design: BANK™)
Ausstellungen
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Fokus Schinkel.
Fokus Schinkel.
Ein Blick auf Leben und Werk
Staatliche Museen zu Berlin
Erstmals seit Eröffnung der Friedrichswerderschen Kirche als Museum ist eine neue Dokumentation zum Leben und Werk des Universalkünstlers Karl Friedrich Schinkel zu sehen. „Fokus Schinkel. Ein Blick auf Leben und Werk“ vermittelt unter Berücksichtigung der aktuellen Forschungslage Einblicke in das Schaffen des Universalkünstlers und ersetzt die Informationstafeln aus der Zeit der Ersteinrichtung der Friedrichswerderschen Kirche als Museum aus dem Jahr 1987. 14 Dokumentationstafeln auf der Empore der Friedrichswerderschen Kirche fokussieren in 14 Kapiteln das vielseitige künstlerische Schaffen und laden zum vertieften Entdecken des bedeutenden Künstlers ein. Texte in deutscher und englischer Sprache sowie zahlreiche Abbildungen behandeln Schinkels Bedeutung als Maler, Zeichner und Bühnenbildner ebenso wie seine fordernde Rolle als Baubeamter und Staatskünstler an der Oberbaudeputation Preußens, seine Funktion als Stadtplaner, Denkmalpfleger oder sein pädagogisches Anliegen einer allumfassenden künstlerischen Gestaltung der eigenen Gegenwart: „Der Mensch bilde sich in Allem schön, damit jede von ihm ausgehende Handlung durch und durch in Motiven und Ausführung schön werde. […] jede Handlung sei ihm eine Kunst-Aufgabe.“ (Schinkel, in: „Versuch über das Glückseelige Leben eines Baumeisters, 1814/15). Schinkel-Lectures Anlässlich der dokumentarischen Präsentation „Fokus Schinkel. Ein Blick auf Leben und Werk“ finden in der Friedrichswerderschen Kirche ab 18. Januar 2024 alle zwei Monate im Rahmen der „Schinkel-Lectures“ jeweils donnerstags um 18:30 Uhr einstündige Vorträge zu Schinkels Werk und Wirken statt. Vortragende sind unter anderem die Architektur- und Kunsthistoriker*innen Martina Abri, Heinrich-Th. Schulze Altcappenberg, Matthias Noell oder Yvette Deseyve. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die „Schinkel-Lectures“ finden in Kooperation mit der Bundesstiftung Bauakademie statt. (Bild: Friedrich Drake, Statuette Karl Friedrich Schinkels, Detail, 1835, Marmor © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Andres Kilger)
Ausstellungen
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Ari-Arirang. Korea – Faszination für ein verschlossenes Königreich
Staatliche Museen zu Berlin
In der Ausstellung zeigen das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst im Humboldt Forum erstmals eine umfassende Präsentation der bislang kaum bekannten koreanischen Bestände des Ethnologischen Museums. Rund 120 Werke, darunter auch Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen, vermitteln einen Eindruck der reichen koreanischen Kultur vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart und bezeugen Interesse und Faszination Deutschlands an Korea seit den 1870er Jahren. 2023 jähren sich die offiziellen diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Korea zum 140. Mal. Der Titel der Ausstellung zitiert das identitätsstiftende koreanische Volkslied „Arirang“, von dem sich seltene Aufnahmen aus deutschen Kriegsgefangenenlagern des Ersten Weltkriegs im Phonogramm-Archiv des Ethnologischen Museums befinden. Zwei dieser Aufnahmen – sehnsuchtsvolle, an ihre Heimat gerichtete Gesänge junger russisch-koreanischer Männer aus den Jahren 1916/17 – werden im Ausstellungsrundgang in Form von Hörstationen präsentiert. Joseon-Zeit (1392 bis 1910) Der vom 19. Jahrhundert bis in die heutige Zeit führende Ausstellungsrundgang beginnt mit einer Einführung in die komplexe koreanische Gesellschaft in der Zeit der Joseon-Dynastie (1392 – 1910). Anhand ausgewählter Bestände der Korea-Sammlung des Ethnologischen Museums verhandelt die Austellung die bis heute nachwirkenden gesellschaftlichen Wertvorstellungen und widmet sich in vertiefenden Sektionen unter anderem dem staatstragenden neokonfuzianischen Gelehrtentum, dem Militär sowie der sozialen Rolle von Frauen. Letztere ist in der Joseon-Zeit durch die rigide neokonfuzianische Ethik geprägt, die das patriarchale System beispielsweise durch ein Wiederverheiratungsverbot nach Verwitwung oder ein ausschließlich männlichen Nachkommen vorbehaltenes Erbrecht stärkte. Land der Hüte Einen Schwerpunkt der Berliner Korea-Sammlung bilden Joseon-zeitliche Hüte, für die das in der Reiseliteratur des 19. Jahrhunderts als „Land der Hüte“ bezeichnete Korea bekannt war. Mit einer raumgreifenden Hutlandschaft präsentiert die Ausstellung die Vielfalt dieser Hüte und zeigt, wofür diese standen. Zudem spannt sie den Bogen in die Gegenwart mit eigens für die Ausstellung gefertigten Hüten der in Berlin lebende Künstlerin und Modistin Fiona Bennett, deren Kreationen weltweit von Prominenten getragen werden und bereits das Cover der Vogue zierten. Sie verdeutlicht, inwiefern die technisch aufwendig gearbeiteten koreanischen Hüte das in Deutschland nahezu ausgestorbene Huthandwerk bis heute faszinieren. Bennetts Hüte werden in der Ausstellung selbst zum Sprechen gebracht und erzählen als „Talking Hats“ in einer Hörstaton auf faszinierende Weise aus ihrem bewegten Leben. Koreanisches Maskentheater Ein weiteres Kapitel der Ausstellung widmet sich Masken aus verschiedenen Regionen Koreas, die ihre Tradition des humorvollen und satirischen Maskentheaters und -tanzes bis heute bewahrt haben. Die Tradition des Maskentheaters geht zum Teil bis in die frühe Silla-Zeit (668 935) zurück. Im Mittelpunkt steht die Kritik an der gesellschaftlichen Elite. Die Masken verkörpern zum Beispiel abtrünnige Geistliche wie einen sündigen, von Krätze befallenen buddhistischen Mönch oder unmoralische Adelige und amüsieren in satirischen und gesellschaftskritischen Stücken, die vom Volk für das Volk konzipiert wurden. Einige der Masken werden auch bei Ritualen für gute Ernten und für die Abwehr von Dämonen verwendet. Koreanische Malerei gestern und heute Die Ausstellung bietet darüber hinaus mit Leihgaben aus dem National Museum of Korea die seltene Möglichkeit, die Feinheit koreanischer Portraitmalerei zu bewundern. Die vier Hängerollen, von denen aus konservatorischen Gründen immer nur je zwei zu sehen sein werden, zeigen Abbilder bekannter Joseon-zeitlicher Gelehrter mit den damals typischen Attributen. Die modernen Malereien von Bae Unseong und der „Berlin-Zyklus“ der Künstlerin Yerin Hong setzen sich mit Themen der Identität und Heimat auseinander. Ein Rahmenprogramm aus Führungen, Vorträgen und Künstler*innengesprächen begleitet die Ausstellung. Forschungsprojekt zur Korea-Sammlung des Ethnologischen Museums Ein von der Overseas Korean Cultural Heritage Foundation gefördertes und zwischen Januar 2021 und Dezember 2022 unter Henriette Lavaulx-Vrécourt und Claudius Kamps vom Ethnologischen Museum und unter Leitung von Professor em. Jeong-hee Lee-Kalisch, Freie Universität Berlin, durchgeführtes Forschungsprojekt zur Aufarbeitung der Korea-Sammlung des Museums bildet die wissenschaftliche Grundlage der Ausstellung. Das Ausstellungsprojekt wird gefördert von der Botschaft der Republik Korea, dem Koreanischen Kulturzentrum, der Korean Foundation for International Cultural Exchange und dem National Museum of Korea. Wir danken der Stiftung Humboldt Forum für die Unterstützung. Eine Sonderausstellung des Ethnologischen Museums und Museums für Asiatische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin im Humboldt Forum (Bild: Han Jeongrae, Porträt des Gelehrten Im Mae (1711 – 1779), Detail, 1777, Tusche und Farbe auf Seide; © National Museum of Korea)
Ausstellungen
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Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft.
Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft.
Sammlung der Nationalgalerie 1945 – 2000
Staatliche Museen zu Berlin
Die Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist durch eine Vielfalt an Materialien, Medien und Methoden bestimmt. Gleichzeitig stand kaum eine Ära so unter dem Zeichen von Teilung und Zerrissenheit aber auch Erneuerung: „Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft“ heißt diese Sammlungspräsentation der Neuen Nationalgalerie zur Kunst nach 1945 bis zur Jahrtausendwende. Holocaust und Krieg, Aufbruch und Emanzipation, Kalter Krieg und Mauerfall führten zu Spannungen innerhalb der Gesellschaft sowie zu fundamentalen Neuausrichtungen in der bildenden Kunst. Titelgebend ist die radikale Performance des Wiener Aktionisten Günter Brus von 1970, in der er sich bis an seine körperlichen Grenzen dem Zug von Stahlseilen aussetzte. 14 Kapitel greifen zentrale künstlerische wie gesellschaftliche Themen des 20. Jahrhunderts auf, etwa die Frage nach Realismus und Abstraktion, Politik und Gesellschaft, Alltag und Pop, Feminismus, Identität oder Natur und Ökologie. Die Ausstellung zeigt Gemälde, Objekte, Fotografien und Videoarbeiten aus der Bundesrepublik und der DDR, Westeuropa und den USA sowie künstlerische Entwicklungen aus den ehemaligen sozialistischen Staaten. Zu sehen sind Werke des Informel, der US-amerikanischen Farbfeldmalerei, des Realismus der 1970er-Jahre, der Pop- und Minimal Art ebenso wie der Konzeptkunst von Künstler*innen wie Marina Abramović, Joseph Beuys, Francis Bacon, Lee Bontecou, Rebecca Horn, Valie Export, Wolfgang Mattheuer, Louise Nevelson, Bridget Riley, Pippilotti Rist oder Andy Warhol. Ergänzt wird die Präsentation schlaglichtartig um Werke von Künstlerinnen wie Kiki Kogelnik oder Ewa Partum, die bisher nicht in der Sammlung der Nationalgalerie vertreten sind. Publikation: Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Kuratorisches Team: Die Ausstellung wird kuratiert von Joachim Jäger, stellv. Direktor Neue Nationalgalerie, Maike Steinkamp, wissenschaftliche Mitarbeiterin Neue Nationalgalerie, und Marta Smolińska, Professorin für Kunstgeschichte an der Magdalena Abakanowicz Universität der Künste Poznań. (Bild: Wolfgang Mattheuer, Brasker Landschaft, Detail, 1967 © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Roman März)
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Mark Dion. Delirious Toys
Stiftung Stadtmuseum Berlin
Zum Kunstherbst 2023 hat der US-amerikanische Künstler Mark Dion aus Objekten der Spielzeugsammlung des Stadtmuseums Berlin ein Kunstwerk geschaffen. Seine Installationen im Museum Nikolaikirche überwinden mit hunderten von Exponaten nicht nur Raum und Zeit, sondern werfen auch einen kritischen Blick auf das Kinderspielzeug an sich.
Ausstellungen
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Mitten unter uns. Wohnungslose Frauen* in Berlin
Stiftung Stadtmuseum Berlin
Armut im Berliner Stadtraum ist allgegenwärtig. Wohnungslose Frauen* werden oft nicht gesehen, gezielt übersehen oder nutzen die Tarnung zum Selbstschutz. Auf einer Freifläche von BERLIN GLOBAL widmet sich der Verein querstadtein e.V. den Perspektiven und Erfahrungen (ehemals) wohnungloser Frauen*. Das Sichtbarmachen von Menschen, die viel zu oft übersehen werden, ist ein wesentliches Ziel der Arbeit von querstadtein e.V., immer verbunden mit dem Ansatz (ehemals) Betroffene für sich sprechen zu lassen. In der Freiflächen-Ausstellung im Raum Berlin Bilder nehmen die persönlichen Geschichten der Protagonist:innen sechs Themen in Bezug auf Wohnungslosigkeit in den Fokus. Über Audio-Stationen werden die unterschiedlichen Erfahrungsberichte vermittelt. Die Aufnahmen dokumentieren den Mut und die Ausdauer der Frauen*, immer wieder auf’s Neue für ein selbstbestimmtes Leben einzustehen.
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Großes Kino. Filmplakate aller Zeiten
Staatliche Museen zu Berlin
Seit es Kino gibt, sind Plakate zentrale Player in der Kommunikation von Film: Sie bringen das Kino auf die Straße und wecken im großen Stil Gefühle. Die Ausstellung „Großes Kino“ präsentiert 300 originale Filmplakate der 1900er- bis 2020er-Jahre aus der Sammlung Grafikdesign der Kunstbibliothek am Kulturforum. Zeitgenössische Gäste aus der Welt des Films sind kuratorisch beteiligt. Grafische Kurzformel Ein Kinofilm braucht ein Plakat – selbst in digitalen Zeiten ist es das wichtigste Medium der visuellen Kommunikation. Denn ein gutes Filmplakat ist Werbung und Kunst zugleich: Es verdichtet die Handlung des Films zu einem einzigen prägnanten Bild, fängt Atmosphäre ein und stellt Protagonisten vor. Es macht neugierig ohne zu viel preiszugeben. Kurz: Hier wird Film in Grafik übersetzt, mitsamt aller Emotionen im „Großen Kino“. Filmplakate bringen zum Staunen, Lächeln oder Stirnrunzeln, sie schüren Spannung, Erinnerung, Erregung oder Bewunderung. … aller Zeiten Um 1900, kurz nach Erfindung des Kinematografen, kamen erste Filmplakate im Stadtraum zum Einsatz. Die Ausstellung zeichnet in rund 300 Exponaten eine Geschichte des Filmplakats von 1905 bis heute: von erzählerischen und expressionistischen Lithografien im Stummfilmkino über die weltberühmte moderne Grafik für Neue Filmkunst und Atlas in den 1960er Jahren bis zu aktuellem Design zwischen Papier und Pixel. Neben deutschen Plakaten sind Frankreich, die USA, Polen und weitere Länder vertreten. Das Spektrum umfasst zwölf Jahrzehnte – im wahrsten Sinne also: Filmplakate aller Zeiten! Profis und Promis Was ein gutes Filmplakat ausmacht, liegt stark im Auge der Betrachtenden. Es hat mit Geschmack zu tun, und mit persönlichen Erfahrungen. Die Ausstellung „Großes Kino“ wird daher kollaborativ kuratiert: 26 Menschen aus der Film- und Kinobranche haben bei der Auswahl der Exponate aus den rund 5000 Filmplakaten in der Sammlung Grafikdesign geholfen. Gemeinsam mit der Berlinale-Direktion nominierte Gäste aus den Bereichen Schauspiel, Regie, Kinobetrieb, Filmwissenschaft, Kunst und Grafikdesign wurden eingeladen, je ein Lieblingsplakat auszusuchen. In einem Audioguide erläutern sie Besucher*innen ihre Auswahl. Beteiligt sind: Anna Berkenbusch, Christian Bräuer, Carlo Chatrian, Adrian Curry, Thea Ehre, Maryna Er Gorbach, Liv Lisa Fries, Maria Fuchs, Douglas Gordon, Graf Haufen, Ella Lee, Natalie MacMahon, Vasilis Marmatakis, Lemohang Mosese, Maximilian Mundt, Elfi Mikesch, Helke Misselwitz, Ulrike Ottinger, Asli Özge, Kida Khodr Ramadan, Mariette Rissenbeek, Pierre Sanoussi-Bliss, Albrecht Schuch, Simon Spiegel, Verena von Stackelberg und Jasmin Tabatabai. Arthouse bis Blockbuster In der Auswahl der 26 Gäste sind neben Klassikern wie „Der Golem“ und Kultfilmen wie „Rocky Horror Picture Show“ oder „Fear and Loathing in Las Vegas“ auch Arbeiten von Isolde Baumgart, Helmut Brade, Dorothea Fischer-Nosbisch, Hans Hillmann und weiteren herausragenden Plakatgestalter*innen vertreten. Die Chronologie der Filmplakate umfasst Blockbuster wie „Der weiße Hai“, „Star Wars“ oder „Herr der Ringe“ ebenso wie Plakate für Arthouse- und Independent-Filme von Neorealismo über New Hollywood bis Pedro Almodovar. Der Superstar unter den Exponaten ist „Metropolis“, ein 1927 von Boris Bilinsky entworfenes Großformat (2,20 x 3 m), von dem wohl nur dieses eine Exemplar in einem Museum erhalten ist. Der Rundgang endet mit Fan Art, handgemalten Großplakaten von Götz Valien und einem Blick auf heutige Sammelstrategien. Vorspannkino und Kinderstationen Auch das Bewegtbild fehlt nicht in der Ausstellung: Ein integriertes „Vorspannkino“ zeigt Filmintros und Titelsequenzen, die einen gestalterischen Dialog mit Plakaten eingehen. Für Kinder heißt es „Folgt Paula Popcorn!“: Das Maskottchen führt durch den Family Trail mit interaktiven Stationen zum Hören, Tasten, Spielen und Zeichnen. Kooperation mit den Internationalen Filmfestspielen Berlin Die Kunstbibliothek – als Museum mit einer traditions- und umfangreichen Sammlung Grafikdesign – veranstaltete schon 1959 (anlässlich der IX. Internationalen Filmfestspiele) und 1975 (zu den 25. Filmfestspielen) Ausstellungen mit Filmplakaten in ihren Räumen. Mit „Großes Kino“, das 2024 parallel zu den 74. Filmfestspielen am benachbarten Potsdamer Platz läuft, wird diese Verbindung wiederaufgenommen. Die Ausstellung wird kuratiert von Christina Thomson, Leiterin der Sammlung Grafikdesign, und Christina Dembny, wissenschaftliche Projektmitarbeiterin. Für inhaltliche Mitarbeit danken wir Kristina Jaspers und Peter Mänz (Deutsche Kinemathek) sowie Mariette Rissenbeek und Melika Gothe (Internationale Filmfestspiele Berlin), für fachliche Beratung Helmut Hamm (filmposter.net) und Tom Luther. Zur Ausstellung erscheint eine reich bebilderte Publikation im Sandstein Verlag (ca. 230 Seiten, deutsch/englisch). Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung „Großes Kino“ wird begleitet von einem vielfältigen Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm, mit Führungen, Workshops, Expertengesprächen, Exkursionen, Stummfilmabenden und mehr. Ein Symposium am 23./24. Februar 2024 untersucht das Filmplakat aus zeitgenössischer, insbesondere kritischer Perspektive. Das Vermittlungsprogramm wird unterstützt von der Berliner Sparkasse. Eine Sonderausstellung der Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin in Zusammenarbeit mit den Internationalen Filmfestspielen Berlin und der Deutschen Kinemathek
Ausstellungen
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Lee Ufan
Staatliche Museen zu Berlin
Der Hamburger Bahnhof präsentiert die erste Retrospektive des Malers und Bildhauers Lee Ufan in Deutschland. Lee zählt zu den wichtigsten Vertreter*innen der Mono-ha-Schule in Japan und der Dansaekhwa-Bewegung in Korea, die sich parallel zu anderen minimalistischen Kunstströmungen entwickelte. Die Ausstellung zeigt ca. 50 Werke aus fünf Jahrzehnten seines Schaffens. Lees jahrzehntelange Auseinandersetzung mit Malerei thematisiert ein außergewöhnliches Highlight: Rembrandts berühmtes „Selbstbildnis mit Samtbarett“ (1634) aus der Berliner Gemäldegalerie wird erstmals im Hamburger Bahnhof gezeigt und tritt in Dialog mit Lees raumgreifender Installation „Relatum – The Mirror Road“ (2016/2023). So führt Lees Kunst die Besucher*innen in die prägenden Kunstströmungen Japans und Koreas der 1970er-Jahre ein und ermöglicht einen neuen Blick auf eine Ikone der westeuropäischen Kunst. Die Ausstellung gibt einen Einblick in das Werk des koreanischen Künstlers Lee Ufan (geboren 1936, lebt und arbeitet in Kamakura, Japan), fast 50 Jahre nach dessen erster Ausstellungsbeteiligung in der Kunsthalle Düsseldorf. Lees philosophische Schriften prägten das Künstler*innenkollektiv Mono-ha (dt. Schule der Dinge), das von 1968 bis 1975 in Tokio aktiv war. Mono-ha zählt zu den prägendsten Stilen der Nachkriegskunst in Japan. In den Skulpturen und Installationen verbanden die Künstler*innen Rohmaterialen wie Steine, Äste oder Erde mit Industriematerialien wie Stahl oder Glas. Dieses Verständnis von Kunst als Neuordnung der Dinge zeigt etwa Lees Skulpturen-Serie „Relatum“ (ab 1968). In der Dansaekhwa-Bewegung setzten sich koreanische Künstler*innen ab Mitte der 1970er-Jahre mit Abstraktion und Materialität vor allem in monochromer Malerei auseinander. Davon zeugen Gemälde aus Lees Serien „From Point“ (ab 1973) und „From Line“ (ab 1978). Im Garten des Museums wird die Skulptur „Relatum“ (1977) aus der Sammlung der Nationalgalerie gezeigt, die erstmals seit 1985 wieder in Berlin zu sehen ist. Während der Laufzeit wird eine künstlerische Intervention Lees im Rembrandt-Saal der Gemäldegalerie gezeigt. Lee, der in seinen Werken immer wieder auf europäische Wurzeln verweist, tritt damit in einen vielschichtigen Dialog mit den Werken Rembrandts. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation. Kuratiert von Sam Bardaouil und Till Fellrath mit den Assistenzkuratorinnen Luisa Bachmann und Lisa Hörstmann. In Zusammenarbeit mit der Lee Ufan Foundation, Arles. Mit großzügiger Unterstützung der Freunde der Nationalgalerie. Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin (Bild: Lee Ufan, „Relatum,“ 1979, Stahl und Stein, The Museum of Modern Art, Kamakura & Hayama, Japan © Lee Ufan / VG Bild-Kunst, Bonn 2023)
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Zoom auf van Eyck. Meisterwerke im Detail
Staatliche Museen zu Berlin
Kein anderer Maler der europäischen Kunstgeschichte vermochte es, die Details der sichtbaren Welt mit vergleichbarer Brillanz und Präzision wiederzugeben wie der Begründer der altniederländischen Malerei: Jan van Eyck (um 1390/1400-1441). Eine interaktive digitale Präsentation macht es nun in der Berliner Gemäldegalerie möglich, in die winzigsten Feinheiten seiner Meisterwerke einzutauchen. Darüber hinaus präsentiert die Ausstellung Originale van Eycks aus eigenen Beständen und beleuchtet die kunsttechnologische Untersuchung und Restaurierung ausgewählter Gemälde. Eine interaktive Projektion Im Mittelpunkt der Ausstellung in der Wandelhalle der Gemäldegalerie steht eine digitale Projektion der eigenhändigen Werke Jan van Eycks, die von Bozar – Centre for Fine Arts und dem KIK-IRPA (Royal Institute for Cultural Heritage) in Brüssel entwickelt wurde. Sie ermöglicht den Betrachter*innen, sich interaktiv von der Gesamtansicht der Gemälde in Detailaufnahmen „hineinzoomen“ und den Bildausschnitt dabei jeweils selbst zu bestimmen. Die Vergrößerungen zeigen kleinste Einzelheiten der Werke hochauflösend in Wandgröße. Details wie Augen, Münder oder Hände können miteinander verglichen, Feinheiten von den Härchen oder Pupillen der Figuren bis hin zu den Pinselstrichen des Meisters nachverfolgt werden. Grundlage der Projektion sind die extrem hochauflösenden Fotos der 33 erhaltenen Gemälde Jan van Eycks und seiner unmittelbaren Nachfolger, die im Rahmen des vom KIK-IRPA zwischen 2014 und 2020 durchgeführten Van Eyck Research in OpeN Access-Projekts, kurz: VERONA, angefertigt wurden. 20 dieser Werke, die als eigenhändig anzusehen sind, wurden in die interaktive Präsentation aufgenommen. Der Berliner Bestand an Originalen Jan van Eycks Begleitend zeigt die Gemäldegalerie ihren Bestand an Gemälden Jan van Eycks und seines Umfelds. Mit drei unstrittigen Tafelbildern von seiner Hand, darunter eines seiner Hauptwerke, die „Kirchenmadonna“, sowie zwei im Atelier des Meisters entstandenen Gemälden und vier frühen Kopien besitzt die Gemäldegalerie einen ungewöhnlich reichen Bestand an Werken Jan van Eycks. Das Zusammenspiel der hochauflösenden Projektion mit den Originalen erschließt die Faszination seiner brillanten Malkunst mit ihrem eindrücklichen Detailreichtum in einer neuen Weise. Die Restaurierung der Berliner Gemälde Ein drittes Kapitel der Ausstellung beleuchtet die kunsttechnologischen Untersuchungen und Restaurierungen von drei der van Eyck’schen Werke in der Gemäldegalerie. Die systematischen kunsttechnologischen Untersuchungen sind seit 2015 im Rahmen der Erstellung eines wissenschaftlichen Bestandskatalogs der niederländischen und französischen Malerei des 15. Jahrhunderts durchgeführt worden. Dieser Katalog, der das weltweit herausragende Berliner Sammlungssegment der frühen Gemälde erstmals umfassend zugänglich macht, wurde von Kunsthistoriker*innen und Restauratorinnen in interdisziplinärer Zusammenarbeit erstellt. Seine Publikation ist für die Jahreswende 2023/24 geplant. Die im Lauf der letzten Jahre durchgeführten Restaurierungen von Gemälden van Eycks betrafen eine Kreuzigungstafel aus dem Atelier des Meisters sowie zwei Hauptwerke der Galerie: das Porträt des Baudouin de Lannoy und das eines jungen Mannes mit rotem Chaperon, des sogenannten Giovanni Arnolfini. Dabei wurden stark vergilbte und verschmutzte, nicht-originale Überzüge und Übermalungen entfernt. Den Darstellungen konnte dadurch viel von ihrer ursprünglichen Farbigkeit und Lebendigkeit zurückgegeben werden. Kuratorisches Team „Zoom auf van Eyck. Meisterwerke im Detail“ wird kuratiert von Stephan Kemperdick, Kustos für deutsche, niederländische und französische Malerei vor 1600, und Sandra Stelzig, Restauratorin an der Gemäldegalerie. Die zugrundeliegende interaktive Installation „Facing Van Eyck. The Miracle of Detail“ ist von Bart Fransen (KIK-IRPA) kuratiert worden. Sie wurde 2020 vom Bozar-Centre for Fine Arts Brussels und dem KIK-IRPA in Zusammenarbeit mit der Firma Hovertone realisiert. Eine Sonderausstellung der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin (Bild: Jan van Eyck, Bildnis eines Mannes mit rotem Chaperon, Detail, um 1435/40 © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Jörg P. Anders)
Ausstellungen
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Canops. Möbel von Welt für Karl III. von Spanien (1759-1788)
Staatliche Museen zu Berlin
Das Kunstgewerbemuseum widmet dem deutschstämmigen José Canops (1733–1814) eine Einzelausstellung. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts schuf er in Madrid als Hoftischler für den spanischen König Karl III. Meisterwerke der Möbelkunst. Die Ausstellung präsentiert das weitgehend unbekannte Werk von Canops erstmals außerhalb Spaniens. Neben spektakulären Möbeln gibt ein breitgefächerter Schatz von Büchern, Grafiken, Karten, Musikinstrumenten und Werken der angewandten Kunst Einblicke in den weiteren Kontext dieser Zeit. Ausgangspunkt der Sonderausstellung ist der Erwerb eines Canops-Schreibmöbels für das Kunstgewerbemuseum. In neun Kapiteln werden die Besucher*innen durch die Ausstellung geführt. Fünf Multimediastationen liefern Einblicke rund um Canops‘ Werk: eine eigens in Madrid erstellte Panoramaprojektion des Gasparini-Saals, zwei Filme zum Möbelbau des deutschen Ebenisten Jean-François Oeben, ein Videoclip zur Fertigung des modernen Modellbaus, eine Bildershow zur historischen Gewinnung von Mahagoniholz, sowie die digitale Buchversion des „Roubo“, des Pariser Standardwerks zum Möbelbau des 18. Jahrhunderts. José Canops Der im Herzogtum Limburg gebürtige Joseph Canops wanderte wie zahlreiche deutsche Kunsttischler*innen in der Mitte des 18. Jahrhunderts nach Paris, um sein Handwerk zu perfektionieren. Von dort kam er 1759 nach Madrid, wo Karl III. als neuer Regent von Spanien die königlichen Appartements gestalten und einrichten ließ. Am Hof arbeitete Canops in einem durchweg internationalen Milieu mit dem Italiener Mattia Gasparini (gest. 1774) zusammen, der als Hofmaler Karls III. für die Dekoration der repräsentativsten Räume des Königs verantwortlich war. Hier übernahm er die Leitung der neu gegründeten Hoftischlerwerkstatt und schuf mit seinen Mitarbeitern in gut 20 Jahren außerordentlich kunstvolle Möbel und ganze Raumausstattungen in einem einzigartigen Stil: eine wahrhaft europäische Schöpfung, die sich aus italienischen Traditionen, dem Vorbild des Pariser Luxus sowie der Begeisterung für die exotischen Welten Asiens speist. Leihgaben und Berliner Bestände Neben Leihgaben aus New York, den Bayerischen Schlössern und Gärten, München und besonders dem königlichen Palast in Madrid (Patrimonio Nacional) wird der kulturhistorische Kontext durch die reichen Bestände der Staatsbibliothek, des Musikinstrumenten-Museums und anderer Berliner Sammlungen anschaulich gemacht und so eröffnet sich dem Publikum ein bisher verborgener Kosmos. Seltene Möbelkunst im Kunstgewerbemuseum durch Erwerb eines Canops-Schreibmöbels Das 2021 mit Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Rudolf-August Oetker-Stiftung für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Denkmalpflege sowie der Julius-Lessing-Gesellschaft und dem Freundeskreis des Kunstgewerbemuseums Berlin erworbene Schreibbureau ist ein herausragendes Beispiel der Canops‘schen Möbelkunst Für die repräsentative Aufstellung frei im Raum konzipiert, ist das Zylinderbureau allansichtig plastisch modelliert. Vollständig in Mahagoniholz gebaut und mit seltensten Furnieren belegt, entfaltet es einen höchst extravaganten Dekor. Möbel von Canops sind von großer Seltenheit und abgesehen von Madrid weltweit nur in öffentlichen Sammlungen in San Francisco, New York und nun in Berlin vertreten. Canops‘ Werk wird greifbar Im Schaffen von Canops vereinigt sich dies mit der Präzision deutschen Tischlerhandwerks und dem Reichtum der spanischen kolonialen Welt: darunter die exquisite Verwendung von Mahagoni- und anderen exotischen Hölzern. Die technische Meisterleistung von Canops‘ Werk wird anhand eines speziell angefertigten Teilmodells des Berliner Schreibmöbels in originaler Größe greifbar. Es lädt die Besucher*innen ein, die Form zu berühren und die originale Farbigkeit und Konstruktion zu erkunden. Gefertigt von den Berliner Spezialist*innen für modernen Modellbau Werk5 in Kooperation mit dem Fachbereich Konservierung und Restaurierung – Holz der Fachhochschule Potsdam. Kurator: „Canops. Möbel von Welt“ wird kuratiert von Achim Stiegel, Kurator der Möbelsammlung am Kunstgewerbemuseum. Publikation: Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog im Michael Imhof Verlag mit wissenschaftlichen Beiträgen internationaler Spezialist*innen. Zahlreiche Neuaufnahmen des bisher unbekannten Werks von Canops wurden dafür von dem Berliner Fotografen Stephan Klonk angefertigt: ISBN 978-3-7319-1368-9, Buchhandelspreis: 49,95 €. Begleitprogramm Das Begleitprogramm zur Ausstellung aus Führungen, Vorträgen und Konzerten erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Ibero-Amerikanischen Institut, dem Instituto Cervantes Berlin und der Botschaft von Spanien in Berlin. Die Ausstellung ist Teil des Kulturprogramms der Spanischen Botschaft anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft Spaniens im zweiten Halbjahr 2023. Ausstellung und Publikation werden gefördert von der Birkelschen Stiftung für Kunst und Kultur, der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Rudolf-August Oetker-Stiftung, der Julius-Lessing-Gesellschaft sowie der Botschaft von Spanien in Berlin. Medienkooperation: WELTKUNST. Eine Sonderausstellung des Kunstgewerbemuseums – Staatliche Museen zu Berlin (Bild: Madrider Hofwerkstatt von Karl III. unter Leitung von José Canops, Schreibbureau mit exotischem Marketeriedekor, Detail, um 1772/73; © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum / Stephan Klonk, Berlin)
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Alles Gold, was glänzt
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Anmeldung: erforderlich Weitere Termine: So, 11 Uhr Bei den Werken des Malers Gustav Klimt sind manchmal nicht nur die Rahmen golden, sondern auch die Gemälde selbst. Wie kommt das Gold auf die Leinwand? Wen hat der Künstler mit Gold gemalt? Entdeckt die Portraits von Klimt und den anderen Künstler*innen in der Ausstellung. Für Familien mit Kindern von 6 bis 12 Jahren. Teilnahmegebühr inklusive Eintritt: 10 € pro Familie (2 Personen), 15 € pro Familie (ab 3 Personen) Begrenzte Teilnehmer*innenzahl. Online-Buchung erforderlich.
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Läuft. Die Ausstellung zur Menstruation
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Etwa zwei Milliarden Menschen auf der Welt menstruieren. Über 1,5 Milliarden weitere Menschen hatten ihre Periode oder werden sie bekommen. Trotzdem gilt die Menstruation nach wie vor als Tabu-Thema. Die Ausstellungentfaltet über persönliche und museale Objekte, Interviews, Musik, Film und Kunst die Diskurse und Debatten der letzten Jahrzehnte, zeichnet die Entwicklung der Menstruationsprodukte vom späten 19. Jahrhundert bis heute nach und gibt Stimmen von Menstruierenden Raum. Seit nunmehr rund zehn Jahren ist die Menstruation in der öffentlichen Diskussion angekommen. Frauen veröffentlichen Perioden-Manifeste, engagieren sich gegen Periodenarmut und Unterversorgung, entwickeln neue Menstruationsprodukte oder posten ihre Erfahrungen in den sozialen Medien unter Hashtags wie #periodpositivity und #menstruationmatters. Denn auch, wenn Aufklärungsunterricht heute in jeder Schule stattfindet und Periodenprodukte für die unterschiedlichsten Bedürfnisse zum Kauf angeboten werden, ist der Weg zu „Period Dignity“ noch weit. Weder sind alle körperlichen Vorgänge rund um die Menstruation hinreichend erforscht, noch Sprachlosigkeit, Periodenarmut und weitere Hürden beseitigt, die Menstruierenden einen würdevollen Umgang ermöglichen. Das Museum Europäischer Kulturen (MEK) präsentiert mit „Läuft. Die Ausstellung zur Menstruation“ eine Geschichte des Pragmatismus und der Utopien, des Erfindungsreichtums und Aktivismus. Dafür versammelt die Ausstellung rund 100 historische und brandneue Menstruationsartikel sowie Werbeanzeigen. Schaubilder, Interviews und Hands-On-Stationen vermitteln den aktuellen Wissensstand. Mit knapp 200 Alltagsgegenständen, Fotos, Grafiken, Zeitungsartikeln und Social-Media-Posts fächert die Ausstellung die Diskurse auf, die Menstruierende seit Jahrzehnten begleiten: Es geht um Themen wie Leistung, Periodenarmut, Müll, „Normalität“, Naturverbundenheit oder Stimmung. Ausstellung mit vier Themenbereichen Im Zentrum stehen die Erfahrungen und Stimmen von Menstruierenden selbst. Zahlreiche Film- und Musikausschnitte sowie Kunstwerke runden die Ausstellung ab. Inhaltliche Schwerpunkte bilden die vier Themenbereiche „Geschichte der Unterwäsche und der Menstruationsprodukte“, „Aufklärung und aktuelles Wissen“, „Diskurse rund um die Menstruation“ sowie „Popkultur und Kunst“. Geschichte der Unterwäsche und der Menstruationsprodukte Der erste Themenbereich behandelt die Entwicklung und Vermarktung speziell konzipierter Menstruationsprodukte seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Für alle heute verfügbaren Menstruationsartikel gab es bereits vor 100 Jahren Vorläufer; zugleich blieben DIY (Do It Yourself)-Lösungen bis in das späte 20. Jahrhundert weit verbreitet. Ein „Fotostudio“ ermöglicht es Besucher*innen, Modelle historischer „Wäsche für besondere Tage“ anzuprobieren und so am eigenen Körper zu erfahren, was sich über Jahrzehnte verändert hat. Aufklärung und aktuelles Wissen Der zweite Themenbereich enthält grundlegende Informationen zum Zyklus und zur Menstruation. Anhand von Schaubildern, Exponaten und Expert*innen-Interviews werden der aktuelle Wissenstand abgebildet, offene Fragen thematisiert und widerlegte Theorien thematisiert. Diskurse rund um die Menstruation Im dritten Themenbereich lotet die Ausstellung das diskursive Feld aus, das seit dem späten 19. Jahrhundert den Rahmen für das Sprechen über Menstruation bildet. Zusammengefasst werden die fortwährende Neuaushandlung und Neubewertung von Menstruation unter vier großen „Anforderungen“, die seit Jahrzehnten in unterschiedlicher Form an Menstruierende gestellt werden: „Mach das (nicht)!“, „So sollst du sein!“, „Ich blute, also bin ich?“ und „Es muss sich was ändern!“. Zahlreiche Exponate, riesige Banner mit Werbeanzeigen und Fotos sowie Fundstücke aus Presse und Social Media veranschaulichen die einzelnen Themen eindrücklich. Popkultur und Kunst Der letzte Themenbereich erörtert den Beitrag von Musik, Comedy, Kunst und Film zur öffentlichen Verhandlung von Menstruation. Die Ausstellungsinhalte werden auch durch zahlreiche Hands-on-Stationen interaktiv vermittelt. Die partizipative Ausrichtung soll Besucher*innen multi-perspektivische und sensomotorische Zugänge zum Thema ermöglichen. Besondere Angebote gibt es für Schulklassen und Lehrkräfte. Programm zur Ausstellung Kuratorinnen-Führungen bieten am vierten Sonntag des Monats (Sommerpause: Juli und August 2024) weitere spannende Einblicke in die Ausstellung (15 Uhr). Führungen für Teenies und Erwachsene gibt es ab November 2023 alle 2 Monate, jeweils am zweiten Samstag im Monat (15 Uhr). Ab Februar 2024 lädt das MEK zu drei Thementagen ein: Am 25. Februar 2024 geht es um Menstruationsprodukte, am 26. Mai 2024 anlässlich des Weltmenstruationstags um Dinge, die sich ändern müssen, und zum Abschluss der Ausstellung am 22. September 2024 um das, was bleibt oder in Zukunft noch kommen wird. Jeder dieser Tage bietet ein umfassendes Programm mit Talks mit geladenen Gästen, Möglichkeiten des Austauschs, Workshops und Filmvorführungen. Informationen zum Bildungs- und Vermittlungsprogramm sind in Kürze online abrufbar. Eine Sonderausstellung des Museums Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin (Bild: Menstruationsprodukte aus mehreren Jahrzehnten © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen / Christian Krug )
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Künstlerinnen, Sammlerinnen, Wissenschaftlerinnen.
Künstlerinnen, Sammlerinnen, Wissenschaftlerinnen.
Beiträge von Frauen zur Sammlung Kunst aus Japan
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Zum wohl ersten Mal in der Geschichte des Museums für Asiatische Kunst widmet sich eine temporäre Präsentation aus Sammlungsbeständen Beiträgen von Frauen zur Sammlung von Kunst aus Japan. Wissenschaftlerinnen wie Beatrix von Ragué,von 1966 bis 1985 erste und bisher einzige Direktorin des Museums, und die Kuratorinnen Steffi Schmidt, Setsuko Kuwabara und Khanh Trinh formten und erschlossen die Bestände, verfassten Kataloge und organisierten Ausstellungen und Veranstaltungen. Rose Hempel, die 1944 zu einem Hauptwerk der Sammlung promovierte, gelang es während des Zweiten Weltkriegs als erster Wissenschaftlicher Hilfsarbeiterin, in die seit 1906 bestehende kuratorische Männerdomäne des Museums vorzudringen. Durch die Schenkung ihrer Sammlung von Malerei aus Japan bereicherte sie das Haus ein weiteres Mal. Damit war sie aber keineswegs die erste oder einzige Mäzenin des Museums. Hier ist an erster Stelle die Fabrikantenwitwe Marie Meyer (1834 – 1915) zu nennen, die dem Museum eine zunächst sehr umfangreiche, 1945 durch kriegsbedingte Verlagerungen erheblich reduzierte Sammlung von Kunst aus Japan hinterließ. Diese hatte sie zusammen mit dem Freiburger Kunst-Ethnologen Ernst Grosse (1862 – 1927) zusammengetragen. Auf dem Gebiet der Holzschnitte tat sich Antonie, genannt Tony, Straus-Negbaur (1859 – 1942) hervor. Aus ihrer 1928 in Berlin auktionierten, 637 Katalognummern umfassenden Sammlung erwarben die Staatlichen Museen zu Berlin ein Buch sowie dreißig Einzelblätter, von denen in der Ausstellung ein Dutzend gezeigt wird. Kimono und andere Gewänder aus dem Besitz der als Konzertpianistin ausgebildeten Magdalene C. Hammonds (1903 – 1995) bilden regelmäßig ein Highlight der bisher nicht sehr umfangreichen Sammlung von Textilien aus Japan. Viele Frauen trugen als Teil von sammelnden Paaren, wie Yoshie und Klaus F. Naumann, Dr. Anneliese und Dr. Wulf Crueger, Josefina Ogando Rubio und Prof. Dietrich Neumann, wesentlich zur Sammlungserweiterung bei. Aber auch der Beitrag der zuletzt von Mayen Beckmann und derzeit von Prof. Dr. Jeong-hee Lee-Kalisch geleiteten Deutschen Gesellschaft für Ostasiatische Kunst soll hier dankbar erwähnt werden. Durch sie kamen unter anderem Werke von Künstlerinnen wie Leiko Ikemura oder Morimura Ōkei (tätig um 1831) ins Museum. In der Ausstellung vertreten sind auch Werke der Malerin Tokuyama Gyokuran (1727 – 1784), der Keramikerinnen Kayoko Hoshino und Yasuko Sakurai sowie der zeitgenössischen Künstlerinnen Naoko Matsubara, und Aiko Tezuka. Eine Wechselpräsentation des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin, zu sehen im Rahmen der Dauerausstellung „Ethnologische Sammlungen und Asiatische Kunst“ im Humboldt Forum im Raum 318, „Kunst aus Japan“. (Tokuyama Gyokuran (1727 – 1784), Herbstlandschaft, Detail, Hängerolle, Tusche und Farben auf Seide © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Asiatische Kunst, Sammlung Klaus F. und Yoshie Naumann / Jürgen Liepe)
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Zeiten des Umbruchs
Zeiten des Umbruchs
Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum
Am 5. September 1866 wurde in der Berliner Spandauer Vorstadt eine neue, große Synagoge eingeweiht, die schon bald Neue Synagoge genannt wurde. In dieser „einst schönsten und größten Synagoge“ Deutschlands war Platz für 3.200 Frauen und Männer. Während der Novemberpogrome 1938 im Innenraum beschädigt, verhinderte das Eingreifen des örtlichen PolizeiReviervorstehers Wilhelm Krützfeld und seiner Kollegen der Polizeiwache vom Hackeschen Markt eine Brandschatzung größeren Ausmaßes. Die Bombardements 1943 zerstörten das entweihte Gotteshaus in großen Teilen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zwar der Synagogenhauptraum gesprengt, aber es blieben wichtige Teile der Neuen Synagoge als Ruine und Wahrzeichen in der nun in Ostberlin gelegenen Oranienburger Straße stehen. Erst 1988 konnte mit dem Wiederaufbau der Neuen Synagoge als Centrum Judaicum begonnen und die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum gegründet werden. Der Wiederaufbau der als Ruine erhalten gebliebenen Gebäudeteile wurde mit einer symbolischen Grundsteinlegung am 9. November 1988 als feierliches Ereignis in der Öffentlichkeit begangen. Bereits zuvor, mit dem Beginn von Sicherungsarbeiten, wurde der bekannte Berliner Fotograf Günter Krawutschke mit der detaillierten und umfassenden fotografischen Dokumentation des gesamten Gebäudekomplexes und seines Aufbaus beauftragt. So ist in den Jahren 1988 bis 1995 eine Dokumentation von den zerstörten Grundmauern bis zur teilweisen Wiederherstellung der Neuen Synagoge als Museum, Forschungs- und Begegnungszentrum entstanden. Günter Krawutschke übereignete diesen Teil seines fotografischen Werkes 2018 der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum zur uneingeschränkten Nutzung. Es handelt sich dabei um schätzungsweise siebeneinhalbtausend Aufnahmen. Der einmalige Bildbestand, der zurzeit konserviert und digitalisiert wird, soll nun in einer Ausstellung erstmals einer größeren Öffentlichkeit gezeigt werden. Aus den tausenden von Bildmotiven wurde eine Auswahl getroffen, die als Intervention in der Dauerausstellung Tuet auf die Pforten präsentiert wird.
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General Idea
Martin-Gropius-Bau Berlin
Die Künstlergruppe General Idea forderte die Kunstwelt, aber auch die Gesellschaft im Allgemeinen heraus – und übt mit ihrem wegweisenden, 25 Jahre umfassenden Schaffen bis heute bleibenden Einfluss aus. In der bisher größten Retrospektive des Trios zeigt der Gropius Bau mehr als 200 Arbeiten aus den späten 1960er bis frühen 1990er Jahren. Die 1969 in Toronto gegründete Gruppe, bestehend aus Felix Partz (1945–1994), Jorge Zontal (1944–1994) und AA Bronson (geb. 1946), hinterfragte die Produktion, Verbreitung und den Konsum von Bildern durch eine Vielzahl von Medien. Dabei nutzte General Idea häufig Humor und satirische Strategien, um den Blick auf verschiedene Aspekte von Konsumkultur, Massenmedien, sozialen Ungleichheiten, queerer Identität, Kunstwirtschaft und der AIDS-Krise zu lenken. Die in enger Zusammenarbeit mit AA Bronson entwickelte Ausstellung im Gropius Bau versammelt zentrale Installationen, Publikationen, Videos, Zeichnungen, Gemälde, Skulpturen sowie Archivmaterial und gibt einen Überblick über die Entwicklung der künstlerischen Praxis von General Idea. Kuratiert von Adam Welch, National Gallery of Canada und Beatrix Ruf, in Zusammenarbeit mit Zippora Elders, für den Gropius Bau Organisiert von der National Gallery of Canada in Zusammenarbeit mit dem Gropius Bau Öffnungszeiten: Mo, Mi, Do, Fr 11:00–19:00 Sa, So 10:00–19:00 Di geschlossen 9 / ermäßigt 6
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