
Ausstellungen / Museum
Staatliche Museen zu Berlin
Berlin, Genthiner Straße 38
- Ausstellungseröffnung: Anna Berry: The Constantly Moving Happiness Machine
- Ausstellungseröffnung: Manatunga – künstlerische Interventionen von George Nuku
- Zeitreise ins alte Tiergartenviertel
- Der Engel der Geschichte
- Christoph Schlingensief - Deutschlandsuche ’99
- Fujiko Nakaya - Nebelskulptur im Skulpturengarten der Neuen Nationalgalerie
- CHANEL Commission: Klára Hosnedlová. embrace
- Durch die Hölle gehen
- Dioskuren – Der geschenkte Tag
- Fäden des Lebens am Nil
- YOKO ONO: Dream together
- The Art of Making 2025. Kunsthandwerk und Design aus Paris und Berlin
- Kosmos Blauer Reiter. Von Kandinsky bis Campendonk
- Ayoung Kim. Many Worlds Over
- Mode aus Paris. Schenkung Erika Hoffmann
- An die Arbeit! Vom Schaffen und Schuften der Frauen
- RESPIRATION. atelier le balto im Kunstgewerbemuseum
- Von Odesa nach Berlin. Europäische Malerei des 16. bis 19. Jahrhunderts
- Mark Bradford - Keep Walking
- Die Ziguangge: Halle des Purpurglanzes
- Göttinnen und Gattinnen. Frauen im antiken Mythos
- Lange Finger – Falsche Münzen. Die dunkle Seite der Numismatik
- Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft. Sammlung der Nationalgalerie 1945 – 2000
- Ausstellungseröffnung: Fokus Schinkel. Ein Blick auf Leben und Werk
- Geschichte(n) Tansanias
- Das Taufbecken von Siena
- Museum in Bewegung. Eine Sammlung für das 21. Jahrhundert
- Achtung: Design!
- Forum Hamburger Bahnhof
- Nationalgalerie. Eine Sammlung für das 21. Jahrhundert
- Unendliche Ausstellung
- Die Prinzessinnen sind zurück!
- Schlüssel zur christlichen Kunst
- Gerhard Richter. 100 Werke für Berlin
- Das Museum Berggruen zu Gast in der Sammlung Scharf-Gerstenberg
- Sammlungspräsentation: Die Kunst des 19. Jahrhunderts
- Schätze aus dem Rhein. Der Barbarenschatz von Neupotz
- Klartext. Zur Geschichte des Bode-Museums
- Online-Angebote der Staatlichen Museen zu Berlin
- Ideal und Form.
- SMB-digital
- Museumsshops der Staatlichen Museen Berlin
- Museum and the City: Der Blog der Staatlichen Museen zu Berlin
- Die Sammlungen. The Collections. Les Collections
- Zurück! Steinzeit. Bronzezeit. Eisenzeit
- Altes Ägypten
- Pergamonmuseum. Das Panorama
- Kulturkontakte. Leben in Europa
- alle Museen im Überblick

Ausstellungen / Museum
Stadtmuseum Berlin
Berlin, Poststraße 13-14
- Dekoloniale – was bleibt?!
- Freiheit, Gleichheit, Solidarność. Polnische Standpunkte in Berlin
- Musica di strada. Italiener:innen in Prenzlauer Berg
- Aufbruch in die Moderne
- BerlinZEIT
- Berlins Mitte
- Leben im Mittelalter
- Berlin global
- Online-Fotoschau: Leonore Schwarzer
- Beletage & Zuckerwatte
- Märkisches Museum
- [Probe]Räume
- Berliner Leben im Biedermeier
- Vom Stadtgrund bis zur Doppelspitze
- Museumsdorf Düppel
- Architektur begreifen
- BERLIN GLOBAL - Humboldt Forum
- Foto-Grafisches Kabinett
- Museum Ephraim-Palais
- Museum Knoblauchhaus
- Museum Nikolaikirche
- Sammlung Online
- Themeninseln im Freilichtmuseum
- Acht Standorte, eine Geschichte
Ausstellungen / Museum
Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Berlin, Marienfelder Allee 66-80
Ausstellungen / Werkstatt/Workshop
Brandenburgischer Kunstverein Potsdam e.V.
Potsdam, Brendenburgerstraße 5 (Luisenforum)
Ausstellungen / Museum
Rochow-Museum im Schloss Reckahn
Lehnin / OrT Reckahn, Reckahner Dorfstraße 27

Ausstellungen
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Der Engel der Geschichte
Staatliche Museen zu Berlin
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht ein Hauptwerk der Kunst des 20. Jahrhunderts, Paul Klees Angelus Novus (1920), das dem Berliner Philosophen Walter Benjamin (1892–1940) gehörte, diesen ins Exil begleitete und von ihm in einem seiner letzten Texte als „Engel der Geschichte“ beschrieben wurde. Getragen von einem Sturm, der als Fortschritt bezeichnet wird, fliegt dieser Engel in die Zukunft, der er jedoch den Rücken zuwendet: Sein Blick ist in die Vergangenheit gerichtet. Neben diesem Aquarell von Klee, das als große Ausnahme vom Israel Museum in Jerusalem entliehen werden konnte, sowie den Manuskripten von Benjamins oben genanntem Text aus der Akademie der Künste in Berlin, versammelt die Ausstellung Engel aus den Berliner Museen, die während des Zweiten Weltkrieges beschädigt oder verbrannt wurden. Darüber hinaus werden auch Ausschnitte aus Wim Wenders „Der Himmel über Berlin“ (1987) gezeigt, einem Film, in dem zwei Engel über das geteilte Berlin wachen und in dem ausdrücklich auf Klees Aquarell und Benjamins Interpretation des Blattes Bezug genommen wird. Eine Sonderausstellung der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst und der Gemäldegalerie – Staatliche Museen zu Berlin (Bild: Paul Klee, Angelus Novus, 1920, Öltransfer und Aquarell auf Papier, 318 x 242 mm, Geschenk von Fania und Gershom Scholem, Jerusalem; John Herring, Marlene und Paul Herring, Jo Carole und Ronald Lauder, New York Foto © Israel Museum, Jerusalem, Elie Posner)
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Manatunga – künstlerische Interventionen von George Nuku
Staatliche Museen zu Berlin
George Tamihana Nuku ist einer der führenden zeitgenössischen Künstler Neuseelands. Als Bildhauer arbeitet er neben Stein, Knochen, Holz und Muscheln vor allem mit Styropor und Plexiglas. Ab dem 18. Mai 2025 präsentiert das Ethnologische Museum in zwei Räumen des Ausstellungsbereichs „Ozeanien“ im Humboldt Forum drei großformatige Interventionen des Māori-Künstlers. Diese sind während zweier Fellowhips entstanden, die George Nuku im März 2024 sowie von März bis Mai 2025 im Rahmen der Initiative „Das Kollaborative Museum“ absolviert hat. (Bild: George Nuku in der Ozeanien-Ausstellung des Ethnologischen Museums im Humboldt Forum © Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum / Pierre Adenis)
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Anna Berry:
Anna Berry:
The Constantly Moving Happiness Machine
Staatliche Museen zu Berlin
Die Kunstinstallation „The Constantly Moving Happiness Machine“ von Anna Berry erweitert den DenkRaum „Zeit & Zeitlichkeit“ des Forschungscampus Dahlem und beleuchtet die Verflechtung von Zeit, Konsum und Manipulation. Das Werk thematisiert die Beschleunigung des Konsums und die permanente Erzeugung von Bedürfnissen als Mechanismen unseres Wirtschaftssystems. Anna Berry führt die Besucher*innen in eine reflektierte Auseinandersetzung mit ihrer Rolle als Konsument*innen und ihrer unbewussten Teilnahme am globalen Kapitalismus. Der Eintritt ist frei. Anna Berrys Kunstwerk „The Constantly Moving Happiness Machine“ setzt auf Interaktivität: Besucher*innen können an einer Kurbel drehen, sodass sich die Installation in Bewegung setzt. Damit wird die unmittelbare Erfüllung ihrer Wünsche evoziert, ähnlich den Vorgängen im alltäglichen Konsumverhalten. Doch hinter der scheinbar harmlosen Geste verbirgt sich eine tiefere Botschaft: Die Objekte bestehen aus Büchern, deren Inhalte ideologische Texte von Ayn Rand widerspiegeln und die Prinzipien des neoliberalen Marktkapitalismus stützen. Das Werk fordert die Besucher*innen auf, sich ihrer unbewussten Zustimmung zu Werbe- und Konsumstrategien bewusst zu werden, und hinterfragt die Manipulation, die zur Schaffung einer konsumorientierten Gesellschaft führt. In der Auseinandersetzung mit diesen Themen schwingt auch eine kritische Reflexion über Produktivität, Mehrarbeit und die Auswirkungen der Manipulation durch Konsumverhalten mit. „The Constantly Moving Happiness Machine“ lädt dazu ein, die stillschweigende Zustimmung zum Kapitalismus und die Mechanismen der Selbstverführung zu hinterfragen. Auf diese Weise ermöglicht die Installation eine kritische Reflexion über Zeit, Wirtschaft und das eigene Konsumverhalten. Neben der Installation „The Constantly Moving Happiness Machine“ werden zudem Fotografien aus Anna Berrys Corona-Serie sowie ihre Stillleben präsentiert, in denen die Künstlerin auf humorvolle Weise klassische Themen neu interpretiert. Mit ihrem besonderen Blick schafft sie es, Alltägliches mit einem Augenzwinkern darzustellen und lädt so zu einer spielerischen, zugleich nachdenklichen Betrachtung ein. Der Forschungscampus Dahlem Der FC Dahlem ist ein neuer Forschungs- und Präsentationsort der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK). Hier werden verschiedene Kompetenzen verknüpft, um Wissen zu materiellen und immateriellen Kulturen zu entwickeln und sichtbar zu machen. Transparente Forschungsprozesse und die Teilhabe unterschiedlicher Interessengruppen stehen im Vordergrund. Die Leitbegriffe „Kulturen – Forschen – Dinge – Wissen“ spiegeln die Arbeit wider. Der FC Dahlem fördert eine gleichberechtigte Zusammenarbeit und steht für den Abbau von Wissenshierarchien. „Zeit & Zeitlichkeit“ ein DenkRaum des Forschungscampus Dahlem wird finanziert vom Kuratorium Preußischer Kulturbesitz. Eine Präsentation im DenkRaum „Zeit & Zeitlichkeit“ des Forschungscampus Dahlem der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Bild: Anna Berrys Installation „The Constantly Moving Happiness Machine“ © Anna Berry)
Ausstellungen
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Zeitreise ins alte Tiergartenviertel
Staatliche Museen zu Berlin
Die Kunstbibliothek unternimmt ab Frühjahr 2025 eine Zeitreise in die Vergangenheit des Kulturforums. Im ersten Obergeschoss erinnert eine Ausstellung an die kunstsinnige Nachbarschaft im Tiergartenviertel rund um den Matthäikirchplatz vor 100 Jahren. Kurzbiografien ehemals berühmter Anwohner*innen zeichnen das Bild einer faszinierenden Kreativszene und Kultur-Bohème – und deren brutale Zerstörung nach 1933. Am Kulturforum bilden heute Museen, Bibliotheken und die Philharmonie ein weltweit einzigartiges Architekturensemble der Moderne – bald ergänzt durch das im Bau befindliche Museum „berlin modern“ für die Kunst des 20. Jahrhunderts. Nur die wenigsten wissen, dass das heutige Kulturforum schon am Beginn des 20. Jahrhunderts ein Forum der Kultur und des Aufbruchs in die Moderne war. Allerdings sah es damals ganz anders aus: Das Tiergartenviertel war eines der elegantesten Wohn- und Geschäftsquartiere Berlins. Rund um die Matthäikirche lebten vermögende Unternehmer, Kulturschaffende und Intellektuelle in prächtigen Mehrfamilienhäusern, „Sandsteinhäusern im französischen Villenstil“, deren Wohnungen bis zu 15 Zimmer hatten. Die Kunstbibliothek erforscht dieses vergessene Atlantis der Moderne seit mehreren Jahren. Entdecken Sie die bislang unsichtbare Faszination des Ortes: Sie begegnen Menschen, die für die Künste und mit den Künsten lebten, und deren Leidenschaft wir bis heute viel verdanken. Eine Präsentation der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin (Bild: Modegraphik aus STYL 1922, „In der Lennéstraße“, Detail, Mantelkleider vom Modehaus Hammer, Lennéstraße 2. Zeichnung R.L. Leonard © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek)
Ausstellungen
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Christoph Schlingensief - Deutschlandsuche ’99
Staatliche Museen zu Berlin
Die Neue Nationalgalerie widmet Christoph Schlingensief (1960–2010), dem äußerst einflussreichen deutschen Künstler, Autor, Filmemacher, Theater- und Opernregisseur und Professor der Bildenden Kunst in ihrer aktuellen Sammlungspräsentation „Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft. Sammlung der Nationalgalerie 1945 – 2000“ einen eigenen Raum. Im Zentrum steht das Werk „Deutschland versenken“ aus dem Jahr 1999, das Teil seines Projekts „Deutschlandsuche ’99“ darstellt. Die Neue Nationalgalerie freut sich besonders, dass dieses Werk dank der großzügigen Schenkung von Aino Laberenz, die den Nachlass von Christoph Schlingensief verwaltet, nun dauerhaft Teil ihrer Sammlung wird. Schlingensief wurde 1999 vom MoMA PS1 nach New York eingeladen und inszenierte an der Freiheitsstatue die Aktion „Deutschland versenken“. Das gezielt gewählte Datum für die Aktion, der 9. November 1999, war als Verweis auf bedeutende historische Ereignisse in Deutschland gedacht, etwa die Pogromnacht (1938) und den Fall der Berliner Mauer (1989). Schlingensief führte eine rituelle Performance oder in seinen Worten „Aktion“ durch, bei der er vor der Freiheitsstatue niederkniete und damit an den historischen Kniefall des ehemaligen deutschen Kanzlers Willy Brandt in Warschau erinnerte. Im Anschluss warf er eine Urne mit der symbolischen „Asche Deutschlands“ sowie einen mit 99 deutschen Alltagsgegenständen gefüllten Koffer in den Hudson River und markierte damit kurz vor Beginn der Jahrtausendwende das sinnbildlich Ende Deutschlands. Schlingensiefs Arbeit umfasst eine Vielzahl von Medien, darunter Film, Theater, Oper, Fernsehen sowie Konzeptkunst, Installations- und Performancekunst. Bekannt wurde Schlingensief für seine grenzüberschreitende künstlerische Herangehensweise, bei der sich Schockwirkung oftmals mit tiefsinnigen politischen Kommentaren verband. In seinen Arbeiten beschäftigte er sich mit Themen wie Nationalismus, Identität und die dunkleren Aspekte der deutschen Geschichte. Dabei hinterfragte er stets gesellschaftliche Normen und kulturelle Selbstgefälligkeit. Sein Ansatz war darüber hinaus zutiefst verwoben mit ethischen und moralischen Belangen, mit denen er sich auch in seinen Büchern zu Themen wie Tod, Krankheit, Ausgrenzung und Glaube auseinandersetzte. „Christoph Schlingensief. Deutschlandsuche ’99“ entstand in Zusammenarbeit mit Aino Laberenz, Nachlass Christoph Schlingensief, und Frieder Schlaich, Filmgalerie 451, kuratiert von Klaus Biesenbach, Direktor der Neuen Nationalgalerie. Kurator*in/Curator – Klaus Biesenbach, Lisa Botti Kuratorische Assistenz/Curatorial Assistant – Noor van Rooijen Projekt Management/Project Management – Luna Mignani Kommunikation/Communications – Markus Farr, Maribel Nicolás Cabello Eine Sonderpräsentation der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin (Bild: Filmstill aus Deutschland versenken, 9. November 1999: Christoph Schlingensief vor der Freiheitsstatue Courtesy Filmgalerie 451, Nachlass Christoph Schlingensief, Berlin)
Ausstellungen
| Installation
Fujiko Nakaya - Nebelskulptur im Skulpturengarten der Neuen Nationalgalerie
Staatliche Museen zu Berlin
Die Neue Nationalgalerie präsentiert in ihrem Skulpturengarten eine neue ortsspezifische Nebelskulptur der japanischen Künstlerin Fujiko Nakaya, die monumental wie ephemer die ikonische Architektur Mies van der Rohes umspielt. Fujiko Nakaya wurde 1933 in Sapporo, Japan geboren. In den 1960er-Jahren erlangte sie als Mitglied des New Yorker Kollektivs „Experiments in Arts and Technology“ (E.A.T.) Bekanntheit und schließlich internationalen Ruhm für ihre immersiven Nebelskulpturen. Ihre erste Nebelskulptur entwickelte Fujiko Nakaya für die EXPO-Weltausstellung 1970 in Osaka mithilfe eines Systems, das reinen Wassernebel erzeugte. Nakayas Nebelskulpturen überschreiten die traditionellen Grenzen der Bildhauerei, indem sie vorübergehende und grenzenlose Transformationen erschaffen, die das Publikum einbeziehen und der Atmosphäre eine formbare Gestalt verleihen. Ihre Werke laden die Besucher*innen ein, den natürlichen Elementen in Echtzeit zu begegnen – in flüchtigen, ortsspezifischen Situationen, die die Grenzen zwischen Natur und künstlerischer Gestaltung auflösen. Installation für die Neue Nationalgalerie Für die Neue Nationalgalerie hat Nakaya eine neue Installation entwickelt, die den gesamten Skulpturengarten umfasst. Regelmäßig starten verschiedene Nebelformationen von ausgewählten Seiten des Gartens, vermischen sich mit den Bäumen und den fest stehenden Skulpturen von Henri Laurens, Wolfgang Mattheuer oder Alicja Kwade und ziehen vom Zentrum des Skulpturengartens schließlich in den Himmel ab. Der sich bewegende Nebel erscheint in wechselnden Dichten – mal als fast greifbares Volumen, mal als durchscheinender Schleier. Die ikonische Architektur der Neuen Nationalgalerie, von Mies van der Rohe 1968 fertiggestellt wurde und damit nur zwei Jahre vor Nakayas erster Nebelskulptur fertiggestellt, eröffnet mit ihren vielfältigen Blickachsen neue Perspektiven auf das Werk von Nakaya. Die 90 Meter lange Glasfassade im Sammlungsgeschoss bietet bereits aus dem Innenraum einen beeindruckenden Blick auf die sich ständig verändernden Nebelformationen. Ebenso können Besucher*innen aus dem Sammlungsbereich direkt in das Nebelgeschehen eintauchen. Karriere und Auszeichnungen Fujiko Nakaya, Tochter des Physikers Ukichiro Nakaya, der für seine bahnbrechende Forschung zu Schneekristallen bekannt wurde, arbeitete im Laufe ihrer Karriere mit Künstler*innen unterschiedlichster Disziplinen zusammen – von Architektur über Musik und Tanz bis hin zu Lichtdesign und Videokunst. Nakaya studierte an der Northwestern University in den USA und später am Sorbonne-Institut in Paris. Fujiko Nakaya wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Praemium Imperiale“ (2018), dem Australian Cultural Award (1976), dem Sonderpreis des Isoya Yoshida Awards (1993), dem Merit Award des Japan Media Arts Festival (2008), dem französischen Orden „Commandeur des Arts et des Lettres“ (2017), dem Preis des Kultusministers Japans (2020), dem Titel „Person of Cultural Merit“ (2022) sowie dem Orden der Aufgehenden Sonne (2024). Seit 2023 ist sie Mitglied der Japanischen Kunstakademie. Wichtige Ausstellungen waren u. a. in Khao Yai Art Park, Thailand (2025), der Fondation Beyeler und LUMA Foundation (2025-24), im Haus der Kunst, München (2022) oder dem Guggenheim Bilbao (2019) zu sehen. Kuratoren: Klaus Biesenbach, Lisa Botti Kuratorische Assistenz: Nikola Richolt Kommunikation: Markus Farr, Maribel Nicolás Cabello Technik: Eric Dufour, Dutrie SAS Besonderer Dank an: Fujiko Nakaya, Momo Sugita und Shiro Yamamoto sowie das gesamte Studio Fujiko Nakaya. Die Ausstellung wird gefördert durch das Kuratorium Preußischer Kulturbesitz. Hinweise für Besucher*innen Bitte beachten Sie bei der Nebelskulptur von Fujiko Nakaya Folgendes: Die Skulptur startet zur vollen Stunde zwischen 11 und 17 Uhr. Donnerstag bis 19 Uhr. Die Nebelskulptur ist für 8 Minuten aktiv. Während der Aktivierung bleiben die Türen zum Skulpturengarten geschlossen! Bitte betreten Sie den Skulpturengarten rechtzeitig. Während der Nebelphase kann die Sicht stark eingeschränkt sein. Betreten des Skulpturengartens auf eigene Gefahr. Während dichter Nebel aufzieht, sind Hindernisse und andere Personen schwer erkennbar. Bitte bewegen Sie sich langsam und aufmerksam. Bitte bleiben Sie bei sehr starkem Nebel an Ort und Stelle, bis er sich lichtet. Durch den Nebel kann der Boden nass und rutschig werden, bitte seien Sie vorsichtig. Halten Sie ausreichend Abstand zu Skulpturen, Wasserbecken und anderen Besucher*innen. Achten Sie besonders auf unebene Bodenflächen und mögliche Stolperstellen. Begleiten Sie Kinder jederzeit und behalten Sie sie im Blick. Fotografieren und Filmen ist willkommen. Bitte beachten sie, dass der feine Wassernebel elektronische Geräte beeinträchtigen kann. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Aufsichtspersonal. Eine Sonderausstellung der Neuen Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin (Bild: Nebelskultpur von Fujiko Nakaya im Skulpturengarten der Neuen Nationalgalerie © Neue Nationalgalerie – Stiftung Preußischer Kulturbesitz / David von Becker)
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CHANEL Commission: Klára Hosnedlová. embrace
Staatliche Museen zu Berlin
Klára Hosnedlovás monumentale Installation für die CHANEL Commission in der historischen Halle des Hamburger Bahnhof kreist um die Heimat, Utopien und den Alltag in unterschiedlichen politischen Systemen. Die bis dato größte raumgreifende, skulpturale Szenerie von Hosnedlová entsteht aus bis zu neun Meter hohen Tapisserien, ortspezifischen Objekten, organisch wirkenden Reliefs und großflächigen Stickereien. Die Stickvorlagen bilden Film- und Videoaufnahmen von in Berlin inszenierten performativen Interventionen der Künstlerin. Inhaltlicher Ausgangspunkt sind Architektur, Filme und Romane, die das kulturelle Gedächtnis der letzten Jahrhunderte in Grenzregionen der heutigen Tschechischen Republik prägen. „embrace“ im Hamburger Bahnhof ist die bislang größte institutionelle Einzelausstellung von Klara Hosnedlová. Die Künstlerin schafft in der Industriearchitektur der historischen Halle des Museums eine utopische Landschaft aus Flachsfasern, Stickereien, gegossenem Glas, Sandstein, Ton, Eisen- und Betonplatten. Im Zentrum stehen von handwerklichen und industriellen Fertigungsprozessen sowie nationalen Grenzverschiebungen geprägte ländliche Gegenden der heutigen Tschechischen Republik. Betonplatten und Eisenwände zitieren etwa die Architekturen der kommunistischen Ära. Mit Hosnedlová (geboren 1990) präsentiert der Hamburger Bahnhof erneut in der Haupthalle eine junge Künstlerin, die mit einer ortspezifischen Installation die Grenzen von Skulptur erweitert. Die CHANEL Commission im Hamburger Bahnhof ist eine jährliche Initiative, die ein neues Kapitel in der Geschichte des Museums aufschlägt und Künstler*innen ermöglicht, großformatige Projekte umzusetzen. Mit ihrem Umfang und ihrer Vision setzt die Partnerschaft neue Maßstäbe für Projekte in öffentlichen Institutionen. Die Zusammenarbeit ermöglicht künstlerische Neuinterpretationen der ikonischen Industriearchitektur des Museums mit ihren 2.500 Quadratmetern und nutzt diese als Ort des Austauschs mit dem Publikum. Begleitend zur Ausstellung erscheint die elfte Ausgabe der Katalogreihe des Hamburger Bahnhof, herausgegeben von Silvana Editoriale Milano mit 108 Seiten, erhältlich im Buchladen des Hamburger Bahnhof und im Onlineshop der Buchhandlung Walther König für 12 Euro. ISBN: 9788836660797 Die Ausstellung wird kuratiert von Sam Bardaouil, Direktor Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart und Anna-Catharina Gebbers, Kuratorin, Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart. Die CHANEL Commission im Hamburger Bahnhof wird ermöglicht durch CHANEL Culture Fund. Unterstützt durch Hamburger Bahnhof International Companions e. V. Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin (Bild: Klára Hosnedlová, CHANEL Commission: Klára Hosnedlová. embrace, 2025, Installationsansicht Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart, 1.5. – 26.10.2025 © Courtesy Artist, Kraupa-Tuskany Zeidler, White Cube / Staatliche Museen zu Berlin – Nationalgalerie , Zdeněk Porcal – Studio Flusser)
Ausstellungen
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Durch die Hölle gehen
Staatliche Museen zu Berlin
Durch die Hölle gehen – Jijang und die Zehn Höllenkönige: Ein Meisterwerk der Goryeo-Zeit Weltweit sind nur rund 160 buddhistische Malereien aus der Goryeo-Zeit (918–1392) erhalten – eine davon befindet sich in der Korea-Sammlung des Museums für Asiatische Kunst. Die zwischen April und Oktober 2025 im dritten Obergeschoss des Humboldt Forums gezeigte Hängerolle zählt zu den kostbarsten Zeugnissen koreanischer Kunst. Sie bietet einen faszinierenden Einblick in die eigenständige koreanische Ausprägung einer Bildtradition, die ursprünglich aus der Tang-Dynastie Chinas (618 – 907) stammt: die Darstellung des Bodhisattva Jijang (Sanskrit: Kṣitigarbha) und der Zehn Höllenkönige. Erstmals konnte dieses außergewöhnliche Werk zwischen Januar 2023 und Oktober 2024 im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts der Staatlichen Museen zu Berlin – in Zusammenarbeit mit dem Rathgen-Forschungslabor und internationalen Expertinnen – kunsthistorisch und naturwissenschaftlich umfassend untersucht werden. Was macht diese Hängerolle so besonders? Die koreanischen Malereien bestechen vor allem durch Raffinesse und Akribie in der Darstellung von Oberflächenstrukturen. Die Hölle wird als prachtvolles Abbild der herrschenden Eliten von Goryeo dargestellt. Feine Rankenmuster und Ornamente aus der Welt von Flora und Fauna in feiner aber großzügig aufgetragener goldener Farbe machen diese Hängerolle zu einem einzigartigen Kunstwerk der koreanischen Malerei des 14. Jahrhunderts. Die Präsentation dieser Hängerolle ist als sinnliches Erlebnis konzipiert: Eine speziell komponierte Musik lässt die Goryeo-Zeit erklingen, zwei animierte Kurzfilme vermitteln Einblicke in die Epoche und das Forschungsprojekt. Die Ausstellung wird kuratiert von Maria Sobotka, Kuratorin Korea-Sammlungen, Museum für Asiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin. Medienkooperationen: monströös – Studio für 2D Animation und audiovisuelles Storytelling Eine Sonderausstellung des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin (Bild: Jijang Siwangdo 지장 시왕도, Detail © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Asiatische Kunst / Jürgen Liepe CC BY-SA 4.0)
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Dioskuren – Der geschenkte Tag
Staatliche Museen zu Berlin
Die Treppenhalle des Neuen Museums bietet mit dieser Sonderpräsentation einen Dialog über Zeit, Sterblichkeit und die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart. Zeitgenössische Kunst trifft auf historischen Raum, nimmt Bezug auf antike Vorbilder und gibt eine moderne Adaption der klassischen Rezeption des Mythos der Dioskuren, die auf ewig zwischen Tod und Leben wandeln. Ausgangspunkt: Der Mythos Die beiden ungleichen Zwillinge Kastor und Polydeukes – Söhne der schönen Königstochter Leda – wurden in einer Nacht von unterschiedlichen Vätern gezeugt, Kastor von Ledas Gemahl, dem spartanischen König Tyndareos, Polydeukes hingegen vom Gott Zeus, der Leda in Gestalt eines Schwanes erschienen war. Während Kastor als Sohn zweier Menschen sterblich ist, verleiht Polydeukes´ göttlicher Vater ihm Unsterblichkeit. Die als Dioskuren bezeichneten Zwillinge bestehen gemeinsam Heldentaten auf der Suche nach dem Goldenen Vlies und beim Kampf des Herakles gegen die Amazonen. Als der sterbliche Kastor getötet wird, bittet Polydeukes seinen Vater Zeus, ihm die Unsterblichkeit zu nehmen, damit er mit seinem Bruder gemeinsam in den Hades gehen kann. Zeus, gerührt von der über den Tod hinausgehenden Liebe der Zwillinge, stellt Polydeukes vor die Wahl, ewig jung zu bleiben, oder gemeinsam mit seinem Bruder einen Tag im Hades und einen auf dem Olymp zu verbringen, dabei aber zu altern und letztendlich auch zu sterben. Polydeukes wählt die Sterblichkeit und fortan wechseln beide täglich zwischen Tod und Leben. Interpretation: Das Bild „Der geschenkte Tag“, das raumfüllende malerische Werk des deutsch-britischen Künstlers Michael Müller greift das Kernstück des Mythos, die das Sterben überwindende Verbundenheit der Zwillinge auf. Der Künstler hält die immer wiederkehrenden 24 Stunden der die Welt durchwandelnden Brüder in bildgewaltiger Form fest: vom hellen Tag auf dem Olymp steigen beide in die Düsternis des Hades hinab. Das Besondere an diesem Kunstwerk ist, dass der Künstler jeden Abschnitt in der entsprechenden Tages- bzw. Nachtstunde gemalt und damit die sich immer wiederholende Reise selbst intensiv durchlebt hat. Dialog: Die Präsentation Der Ort zur Darstellung dieses raumfüllenden Gemäldes ist sehr bewusst gewählt. Denn die Geschichte der Dioskuren mit ihrer, die Sterblichkeit überwindenden Liebe zueinander hat nicht nur in antiker Zeit die Künstler zu Bildwerken angeregt. Auch der Klassizismus des 19. Jahrhunderts konnte sich dem Reiz dieses Themas nicht entziehen. So standen einst monumentale Figuren der ihre Rosse bändigenden Zwillinge in der Treppenhalle des Neuen Museums. Es waren Abgüsse der Originale von der Piazza die Monte Cavallo vor dem Quirinspalast in Rom. Wie große Teile der Treppenhalle wurden auch diese Skulpturen im Zweiten Weltkrieg zerstört. Achtzig Jahre später lässt eine moderne Adaption diesen Teil der Geschichte des Gebäudes wieder erstehen. In Zusammenarbeit mit dem Künstler Michael Müller und in Kooperation mit dem Ägyptischen Museum und Papyrussammlung und der Alien Athena Foundation for Art wurde die Ausstellung von Philipp Bollmann konzipiert und kuratiert. Ergänzend zu dem Kunstwerk präsentieren die Papyrussammlung, das Münzkabinett und die Antikensammlung Exponate zum Mythos der Dioskuren und dessen antiker Rezeption. Kuratoren- und Künstlerführungen, Lesungen und Diskussionsrunden, Konzerte und Performances werden die Ausstellung begleiten, die sich im Rahmen des 200. Jubiläums der Museumsinsel Berlin präsentiert. Eine Sonderausstellung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung – Staatliche Museen zu Berlin
Ausstellungen
| Ausstellung
Fäden des Lebens am Nil
Staatliche Museen zu Berlin
In der oberen Etage der James-Simon-Galerie werden Bildteppiche und Batiken des weltberühmten Wissa Wassef Art Center aus Kairo präsentiert. Der Eintritt ist frei. Zahlreiche Kunstwerke dieser Schule befinden sich heute in bedeutenden Kunstmuseen der Welt. Die farbenprächtigen Tapisserien zeigen das ländliche Leben, Flora und Fauna Ägyptens in allen Facetten und in eindrücklichen Bildern. Die Ausstellung entführt die Besucher*innen nicht nur in den farbenfrohen Alltag des heutigen Ägyptens und erzählt die Geschichten hinter den „gewebten Fäden des Lebens“, sie präsentiert auch die einzigartigen Techniken dieser Webkunst. Die Tapisserien entstehen bis heute auf handgefertigten Webstühlen mit natürlich gefärbter Wolle und Baumwolle und werden an einem Stück ohne Skizzen oder Aufzeichnungen von den Weber*innen fertiggestellt. Selbst die komplexesten Stücke, die viele Monate Arbeit in Anspruch nehmen, werden direkt am Webstuhl komponiert und sind inspiriert von den Eindrücken des ägyptischen Alltagslebens. Eine Sonderausstellung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit dem Ramses Wissa Wassef Art Center in Kairo (Bild: Gebete an die Sonne, Detail, 1976, Ali Seliem (1948- ), Wolle © Ramses Wissa Wassef Art Center, Kairo, Ägypten)
Ausstellungen
| Ausstellung
YOKO ONO: Dream together
Staatliche Museen zu Berlin
„YOKO ONO: DREAM TOGETHER“ in der Neuen Nationalgalerie ist eine Ausstellung mit Werken aus allen Phasen von Yoko Onos bahnbrechender künstlerischer Laufbahn. Die Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie lädt das Publikum ein, sich jenseits der reinen Betrachtung aktiv zu beteiligen – sowohl körperlich als auch gedanklich. Die Aktionen beginnen oft auf einer individuellen Ebene, entwickeln sich dann zu breiter angelegten, kollektiven Handlungen und demonstrieren so die transformative Kraft gemeinsamen Handelns für Frieden und sich eine bessere Welt vorzustellen. Onos Werke fordern zu gemeinsamen Handlungen auf: Reparieren, Wiederherstellen, Säubern, Wünschen, Imaginieren, Träumen. Vor dem Betreten der Ausstellung werden die Besucher*innen eingeladen, sich mit „Cleaning Piece“(1996) auf einen Moment der Selbstreflexion einzulassen. Das Sortieren von Flusssteinen aus der Region soll zum Nachdenken über die eigenen Freuden und Sorgen anregen. Darauf folgt eine Instruktion zum Falten von Papierkranichen für den Frieden, die nach und nach den Ausstellungsraum füllen. In „Mend Piece“(1966) beteiligt sich das Publikum an einem Akt des Reparierens: Hier können zerbrochene tönerne Tassen zusammengefügt und mit „Weisheit und Liebe wiederhergestellt“ werden. Im Zentrum der Ausstellung steht die Installation „Play It By Trust“(1966/1991), ein großer Schachtisch, an dem sich bis zu 20 Spieler*innen gemeinsam der fast unmöglichen Aufgabe widmen können, mit ausschließlich weißen Schachfiguren eine Partie zu spielen. Die Anweisung lautet, „so lange zu spielen, wie Sie noch wissen, wo die eigenen Figuren stehen“. Bei SKY / WATER (1999) ist das Publikum eingeladen, sich ein einzelnes Stück von einem Himmelspuzzle zu nehmen, das die Auswahl der Werke der Ausstellung, die dem Streben nach Frieden gewidmet sind, unterstreicht. Hierzu gehören das berühmte „Bed-In for Peace“ in Amsterdam, dokumentiert in dem Film „Mr. & Mrs. Lennon’s Honeymoon“(1969), oder auch das laufende Projekt mit Zeitungsannoncen, das mit der Anzeige „WAR IS OVER! If you want it“(1969) begann. Ein knappes Dutzend Zeitungsexemplare spiegeln den kollektiven Aufruf der Künstler*innen zum Frieden wider und halten gleichzeitig den Zustand der Welt an diesen speziellen Tagen fest. Eine deutliche Verbindung zu Berlin wird durch eine fotografische Darstellung von Onos und Lennons Intervention „WAR IS OVER! If you want it“in West-Berlin 1969 hergestellt. In einem weiteren Ausstellungsraum spielt Onos Song „Hiroshima Sky Is Always Blue“(1995), der zum Gedenken an den 50. Jahrestag der US-amerikanischen Bombardierung von Hiroshima aufgenommen wurde. Für Ono, die damals als Zwölfjährige in Japan lebte, war dies ein einschneidendes Erlebnis – ein Ereignis, das ihr lebenslanges Engagement für den Weltfrieden nachhaltig beeinflusst hat. Draußen, vor dem ikonischen, von Mies van der Rohe gestalteten Gebäude, steht ein einzelner „Wish Tree“(1996), ein Anknüpfungspunkt zur zeitgleich stattfindenden Ausstellung im Gropius Bau. Kuratorisches Team „YOKO ONO: DREAM TOGETHER“ wird kuratiert von Klaus Biesenbach, Direktor der Neuen Nationalgalerie, Connor Monahan und Jon Hendricks, Studio Yoko Ono. „YOKO ONO: DREAM TOGETHER“ wird anlässlich der Überblicksausstellung „YOKO ONO: MUSIC OF THE MIND“ gezeigt, die vom 11. April bis 31. August 2025 im Gropius Bau zu sehen ist. Zeitgleich präsentiert der Neue Berliner Kunstverein (n.b.k.) vom 2. März bis 31. August 2025 im Rahmen der n.b.k. Billboard-Reihe das Werk „TOUCH“ von Yoko Ono. Projekt-Management: Lisa Botti (Kuratorin), Noor van Rooijen (Kuratorische Assistenz), Anna Viehoff, Sina Jentzsch, André Odier Bildung und Vermittlung: Julia Freiboth, Felicitas Fritsche-Reyrink Kommunikation: Markus Farr, Maribel Nicolás Cabello Ausstellungsgestaltung: Lena Mahr Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Freunde der Nationalgalerie. Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin (Bild: Yoko Ono und John Lennon, WAR IS OVER! IF YOU WANT IT, 1969, Berlin Foto: Erich Thomas)
Ausstellungen
| Ausstellung
The Art of Making 2025. Kunsthandwerk und Design aus Paris und Berlin
Staatliche Museen zu Berlin
Im Rahmen der Europäischen Tage des Kunsthandwerks (ETAK) bringt die Ausstellung Kunsthandwerker*innen aus Berlin und Paris zusammen. Die wechselnde Schau in den beiden Städten zeigt die große Bandbreite von handwerklichem Know-how und Ideenreichtum und ist eine Bestandsaufnahme des zeitgenössischen Kunsthandwerks in beiden Hauptstädten. Von ausgefallenen Möbeln über filigrane Schmuckstücke bis hin zu kunstvoll gestalteten Keramiken zeigt die Vielfalt der Exponate, dass Kunsthandwerk weit über das Traditionsbewusstsein hinausgeht. Seit 1980 verbindet Paris und Berlin eine Handwerkskammer-Partnerschaft, die die deutsch-französische Freundschaft und die gemeinsame europäische Identität stärkt. In diesem Sinne wird auch die Ausstellung „The Art of Making 2025. Kunsthandwerk & Design aus Paris und Berlin“ von der Handwerkskammer Berlin in Kooperation mit der Handels- und Handwerkskammer Paris/Île-de-France (Chambre de métiers et de l'artisanat Île-de-France) sowie dem Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin durchgeführt. Ziel ist es, wertvolles handwerkliches Wissen in seinen vielseitigen Ausprägungen zu vermitteln und zu fördern, neue Impulse zu setzen und gegenseitige Inspiration und Verständigung zu unterstützen. Kunsthandwerkswettbewerb zeichnet herausragende Werke aus Während in Paris 39 Objekte aus verschiedenen Bereichen wie Schmuck, Mode und Skulptur kuratiert wurden, ermittelte eine Jury die aus Berlin stammenden Exponate über einen Wettbewerb, an dem sich Kunsthandwerker*innen aller Sparten aus Berlin zwischen 1. Juli und 30. September 2024 beteiligten. 28 Werke wurden ausgewählt, die in der Ausstellung zu sehen sein werden. Preisträger*innen Die Gewinnerin des Wettbewerbs „Crafts & Design 2024 – Landespreis Kunsthandwerk Berlin“ ist Anastasiya Koshcheeva für einen innovativen Stuhl aus Birkenrinde. Das dreidimensional geflochtene Design treibt das Material an seine Grenzen und verbindet traditionelle Handwerkstechniken mit modernem Design. Funktionalität, Nachhaltigkeit und die Symbiose von Handwerk und Gestaltung standen im Mittelpunkt des fast dreijährigen Entwicklungsprozesses. Den zweiten Platz teilen sich Miriam Arentz mit Broschen aus Bernstein und Silber sowie Gabriele Hinze, die ebenfalls Broschen gestaltet. Der dritte Platz geht an Bernhard Deutz für ein Klangrad und an Anna Badur, die ein Gaiwan-Teeset aus Biskuitporzellan angefertigt hat. Der Förderpreis geht an die Nachwuchstalente Martina Dimitrova und Marc Roman Page. Die Berliner Volksbank unterstützte den Wettbewerb mit einem Preisgeld von insgesamt 15.000 Euro. Schirmherr war Joe Chialo, Berlins Senator für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Eine Sonderausstellung der Handwerkskammer Berlin in Kooperation mit dem Chambre de métiers et de l’artisanat Île de France und dem Kunstgewerbemuseum – Staatliche Museen zu Berlin (Bild: Miriam Arentz, Broschen „Traces of Time“ © Lucie Eisenmann, Miriam Arentz)
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Kosmos Blauer Reiter.
Kosmos Blauer Reiter.
Von Kandinsky bis Campendonk
Staatliche Museen zu Berlin
Das Berliner Kupferstichkabinett besitzt eine herausragende Sammlung moderner Kunst wie etwa die Bestände an Werken von Edvard Munch, Käthe Kollwitz oder Ernst Ludwig Kirchner. Kaum bekannt ist, dass auch die Künstler*innen des Blauen Reiters mehr als bemerkenswerte Spuren hinterlassen haben. Erstmalig widmet das Kupferstichkabinett der Kunst des Blauen Reiters daher eine umfassende Ausstellung und stellt die Blaue-Reiter-Bestände des Museums anhand von 90 Werken unter thematischen Aspekten vor. Hinzu kommen ausgewählte Leihgaben aus der Kunstbibliothek, dem Museum Europäischer Kulturen und der Neuen Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin sowie aus Berliner Privatbesitz. Der Blaue Reiter Der Blaue Reiter wurde 1911 in München von Franz Marc und Wassily Kandinsky als Redaktionsgemeinschaft gegründet. Das Projekt gewann Profil in Form zweier Ausstellungen und eines gleichnamigen Almanachs (erschienen 1912). Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 fanden die meisten Aktivitäten des Blauen Reiters, der keine feste Vereinigung war, ein jähes Ende. Kandinsky musste Deutschland verlassen, August Macke und Franz Marc fielen 1914 und 1916 im Krieg. Abstraktion und Stilvielfalt Im Zentrum der Vorstellungen von Kandinsky und Marc stand die Schaffung von Werken, die aus innerem künstlerischen Erleben Geistiges sichtbar machen. So kam es besonders bei Kandinsky zur Befreiung der Farbe und Form vom konkreten Gegenstandsbezug – und somit dem Weg in die Abstraktion. Wie das Beispiel August Macke zeigt, gab es dabei deutliche stilistische Unterschiede, zumal sich der Blaue Reiter mit der damals aktuellen Malerei und Graphik in Europa auseinandersetzte und zahlreiche Künstler*innen zu Ausstellungen einlud. Auf der Suche nach schöpferischen Potenzialen und dem „Geistigen in der Kunst“ (Kandinsky) erfuhren Produkte der religiösen Volkskunst wie Votivtafeln und Hinterglasbilder eine neue Wertschätzung. Russische Bilderbögen des 19. Jahrhunderts wurden sogar zu Ausstellungsexponaten. Kunst auf Papier Dass nicht nur die Malerei, sondern auch die Zeichnung und die Druckgraphik im Blauen Reiter eine wichtige Rolle spielten, bezeugt die Anfang 1912 in München eröffnete zweite Ausstellung „Der Blaue Reiter. Schwarz-Weiß“. Hier nahmen mit André Derain, Natalja Gontscharowa, Michail Larionow, Ernst Ludwig Kirchner oder Emil Nolde Künstler*innen teil, die – im Unterschied etwa zu Gabriele Münter, Alfred Kubin oder Paul Klee – nicht zum engeren Münchner Kreis des Blauen Reiters gehörten. Ein Parcours in neun Kapiteln In sieben Kapiteln widmet sich „Kosmos Blauer Reiter“ der Druckgraphik von Wassily Kandinsky, den malerischen Papierarbeiten von August Macke sowie der Beschäftigung mit Tier und Natur bei Franz Marc. Die so poetische Bild-Korrespondenz zwischen Franz Marc und der Dichterin Else Lasker-Schüler wird ebenso gewürdigt wie die Frage nach den Künstlerinnen im Blauen Reiter. Ein Kapitel erhellt die vielen Facetten der Bildwelt des Almanachs „Der Blaue Reiter“ und der „Schwarz-Weiß“-Ausstellung, ehe abschließend die Berliner Avantgarde-Galerie „Der Sturm“ in den Blick gerät. Sie war 1912 mit einer Ausstellung des Blauen Reiters und von Oskar Kokoschka eröffnet worden. In der gleichnamigen Zeitschrift war Heinrich Campendonk mit Holzschnitten prominent vertreten. Künstler*innen der Ausstellung: Hans Baldung, Heinrich Campendonk, Daniela Comani, Jutta Damme, André Derain, Robert Delaunay, August Gaul, Natalja Gontscharowa, Jacoba van Heemskerck, Bernd Koberling, Wilhelm Kuhnert, Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee, Oskar Kokoschka, Alfred Kubin, Else Lasker-Schüler, Michail Larionow, August Macke, Franz Marc, Wilhelm Morgner, Gabriele Münter, Emil Nolde, Max Pechstein und Heinrich Rambold. Katalog zur Ausstellung Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Begleitband (112 Seiten, 22 Euro Museumspreis). Die Publikation wurde maßgeblich unterstützt durch Oskar Matzel und Wolfgang Wittrock, Berlin. Die Ausstellung wird kuratiert von Andreas Schalhorn, Kurator für moderne Kunst am Kupferstichkabinett, unter Mitarbeit von Claudia Lojak, wissenschaftliche Museumsassistentin in Fortbildung am Kupferstichkabinett. Eine Sonderausstellung des Kupferstichkabinetts – Staatliche Museen zu Berlin (Bild: Franz Marc, Ruhende Pferde, Detail, 1912, Farbholzschnitt, 17 x 22,9 cm (Druck) © Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg. P. Anders)
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Ayoung Kim. Many Worlds Over
Staatliche Museen zu Berlin
Ayoung Kims (geb. 1979 in Seoul, Korea) erste Einzelausstellung in einem deutschen Museum umfasst die letzten Jahre ihrer künstlerischen Praxis und erforscht Konzepte von Zeit, Realität, Zugehörigkeit und Queerness. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz, Video, Spielsimulationen und Skulpturen erschafft Ayoung Kim expansive fiktive Universen mit eigenen zeitlichen und räumlichen Gesetzen. Ihre Arbeiten sind durch spekulative Erzählungen miteinander verbunden, die dennoch mit der realen Welt, in der wir leben, in Verbindung stehen. Die Betrachtenden selbst werden sowohl zu Zuschauenden als auch zu Mitspielenden, die die Erzählung aus ihrer Perspektive beeinflussen können. Für ihre Ausstellung im Hamburger Bahnhof greift Kim auf einen Werkzyklus zurück, der eine Lieferfahrerin und ihr identisches Double in einem fiktiven, futuristischen Seoul begleitet. In ihrem „Delivery Dancer“-Universum prallen unendlich viele mögliche Welten aufeinander, in denen die Zeit zyklisch und nichtlinear verläuft. Ihre Protagonist*innen überwinden die Grenzen der möglichen Realitäten und verursachen Überschneidungen zwischen Zeiten und Räumen. Ayoung Kims Ausstellung im Hamburger Bahnhof ermöglicht es dem Publikum nicht nur, in Kims virtuelle Landschaften einzutauchen, sondern erweitert diese in den physischen Museumsraum, wodurch die Topologie der Ausstellungsräume komplett transformiert wird. Katalog zur Ausstellung Begleitend zur Ausstellung erscheint die zehnte Ausgabe der Katalogreihe des Hamburger Bahnhof, herausgegeben von Silvana Editoriale mit 112 Seiten, erhältlich im Buchladen des Hamburger Bahnhof und im Onlineshop der Buchhandlung Walther König für 12 Euro. ISBN: 9788836660803 Kuratorisches Team Die Ausstellung wird kuratiert von Sam Bardaouil und Till Fellrath, Direktoren des Hamburger Bahnhofs – Nationalgalerie der Gegenwart, und Charlotte Knaup, Kuratorin im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart. Ayoung Kim ist eine Ausstellung im Rahmen des EMOP Berlin – European Month of Photography. Diese Ausstellung wird unterstützt durch: Hamburger Bahnhof International Companions e. V. Samsung Foundation of Culture SBS Foundation Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin (Bild: Ayoung Kim. Many Worlds Over, Ausstellungsansicht Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart, 28.2. – 20.7.2025, Abgebildet: Delivery Dancer's Sphere, 2022 © Courtesy Ayoung Kim & Gallery Hyundai / Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin, Foto: Jacopo La Forgia)
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Mode aus Paris. Schenkung Erika Hoffmann
Staatliche Museen zu Berlin
Anlässlich einer Schenkung der Berliner Kunstsammlerin Erika Hoffmann präsentiert das Kunstgewerbemuseum 22 Kleidungsstücke und Accessoires aus mehr als 20 Jahren Pariser Modegeschichte. Seit dem 19. Jahrhundert bietet Paris vielen Designer*innen eine Plattform, um ihre Kreativität zu entfalten und ihre Kollektionen einer internationalen Öffentlichkeit zu präsentieren. Die frühen 1980er-Jahre waren geprägt von Optimismus und gewagter Opulenz, die besonders in der Mode zum Ausdruck kamen. Das kreative Zentrum dieser Ära wurde von Manfred „Thierry“ Mugler, Jean Paul Gaultier und Jean-Charles de Castelbajac dominiert, die mit ihren Entwürfen ein neues, starkes und selbstbewusstes Frauenbild prägten: Es äußerte sich in breiten Schultern über akzentuierte Silhouetten bis hin zu auffälligen Materialien und Farben. Kunst und Mode Für die Kunstsammlerin und Textilunternehmerin Erika Hoffmann war die Pariser Mode stets eine bedeutende Inspirationsquelle. Durch ihren Beruf und ihr Interesse an zeitgenössischer Mode und Kunst war sie in Künstlerkreisen bestens vernetzt. Regelmäßig reiste sie in die Modehauptstadt, um die Boutiquen der Designer zu besuchen. Zweiundzwanzig ihrer dort erworbenen Outfits schenkte sie nunmehr dem Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin, das diese erstmals präsentiert. Neben Objekten von de Castelbajac, Gaultier und Yves Saint Laurent liegt der Fokus auf den frühen Entwürfen des jungen Manfred „Thierry“ Mugler. 1978 hatte er seine erste Boutique an der Place des Victoires eröffnet. Für ihn waren Frauen „Glamazonen“ – glamouröse und selbstbewusste Amazonen. Exemplarisch hierfür ist der in der Ausstellung präsentierte Brustpanzer mit passendem Zipfelrock aus der Frühjahr/Sommer-Kollektion 1980. In dieser Zeit erwirbt Erika Hoffmann in jeder Saison luftige Tageskleider, ausgefallene Jumpsuits, modische Alltagskleidung und ausgefallene Abendkleider des aufstrebenden Designers. Im Atelier von Andy Warhol Eines dieser Tageskleider, ein beige-braunes Etuikleid mit durchgehender Knopfleiste am Rückenteil, trug sie auch beim Treffen mit Andy Warhol in dessen Atelier in New York. Erika und ihr Mann Rolf Hoffmann begannen bereits in den 1960er-Jahren ihrem persönlichen Geschmack folgend zeitgenössische Kunst zu sammeln. Bei Andy Warhol hatte das Paar ein Doppelporträt in Auftrag gegeben, und Erika Hoffmann entschied sich, an diesem Tag dieses Mugler-Kleid zu tragen. Eine Fotodokumentation dieser Session wird ebenfalls in der Ausstellung präsentiert. Das zentrale Ausstellungsstück, eine Weste aus Papier von Maison Margiela, steht für Erika Hoffmanns zwei Leidenschaften: Das Sammeln von avantgardistischer Kunst und ihr Interesse an zeitgenössischer Mode. Gefertigt im Jahr 1994, zeigt die Weste den experimentellen Ansatz von Martin Margielas Werk, in dem sich vor allem sein konzeptueller Entwurfsprozess widerspiegelt und die Grenzen zwischen Kunst und Mode verschwimmen. Die Schenkung Erika Hoffmann Über die 22 Stücke der Ausstellung hinaus umfasst die Schenkung an das Kunstgewerbemuseum 21 weitere Kleidungsstücke, die nach Entwürfen russischer Konstruktivisten aus den 1920er-Jahren angefertigt wurden. Deren Präsentation ist für einen späteren Zeitpunkt geplant. Die Ausstellung wird kuratiert von Katrin Lindemann, Kuratorin für Mode und Textil am Kunstgewerbemuseum – Staatliche Museen zu Berlin. Eine Sonderpräsentation des Kunstgewerbemuseums – Staatliche Museen zu Berlin (Bild: Maison Margiela, Weste, Frühjahr/Sommer 1994, Detail, Papier, bedruckt, bemalt Foto: Max Fahrig)
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An die Arbeit!
An die Arbeit!
Vom Schaffen und Schuften der Frauen
Staatliche Museen zu Berlin
Der Beitrag von Frauen für die Gesellschaft bleibt oft ungesehen und wurde in der Kunst selten berücksichtigt. Die Namen vieler Frauen und ihre Geschichten sind heute oft vergessen. Die Ausstellung versucht, anhand französischer, deutscher, italienischer, spanischer und holländischer Werke auf Papier einen Blick hinter allegorische Kulissen zu werfen, um die schwere Arbeit auf dem Feld, die Pflege der Kinder oder auch handwerkliche Tätigkeiten von Frauen bis zum 18. Jahrhundert zu beleuchten. Die kleine thematische Ausstellung präsentiert 25 französische, deutsche, italienische, spanische und holländische druckgraphische Blätter des 16. bis 18. Jahrhunderts aus den reichen Beständen des Kupferstichkabinetts. Ausgewählt wurden Werke, die Frauen bei ihren alltäglichen Tätigkeiten zeigen: als Bäuerin, Magd, Lehrerin, Dienstmädchen, Hebamme oder Kurtisane. Sie gibt einerseits Einblick in Berufe, die von Frauen ausgeübt wurden, etwa die Betreuung einer Geburt als Hebamme, andererseits zeigt sie auch Bereiche der Gesellschaft, in denen die Geschlechter nebeneinander – gleichberechtigt? – ihren Arbeiten nachgehen. Unter allegorischen Bedeutungsschichten finden sich oft selbstbewusst tätige Frauen, aber auch die Mühsal alltäglicher Plackerei bleibt nicht verborgen. Bis heute findet so genannte Care-Arbeit für Kinder oder Ältere kaum die nötige Anerkennung; an der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie an der Gleichstellung auch in finanziellen Belangen wird gearbeitet, erreicht sind sie noch nicht. Gleichzeitig wird deutlich, dass viele der gezeigten Darstellungen von Männern geschaffen wurden: Albrecht Dürer, Lucas Cranach, Rembrandt, um nur einige wenige zu nennen. Ihr (männlicher) Blick auf Frauen prägte die gesellschaftliche Perspektive über Jahrhunderte. Mit Louise Magdeleine Horthemels (1686–1767) und Marguerite Ponce (1745-1800) sind aber auch zwei Künstlerinnen vertreten, die mit der Herstellung von Kunstwerken ihren Lebensunterhalt verdienten. Die Kabinettausstellung ist der Beitrag des Kupferstichkabinetts zum Frauenmonat März, aber auch zum „Equal Pay Day“ (7. März) und zum „Tag der Arbeit“ (1. Mai). Die Ausstellung wird kuratiert von Dagmar Korbacher, Direktorin, Mailena Mallach, Kuratorin für deutsche Kunst vor 1800, und Christien Melzer, Kuratorin für niederländische und englische Kunst vor 1800, Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin. Eine Sonderausstellung des Kupferstichkabinetts in der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin (Bild: Abraham Bosse, Die Schulmeisterin, Detail, um 1638, Radierung und Kupferstich © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Dietmar Katz)
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RESPIRATION. atelier le balto im Kunstgewerbemuseum
Staatliche Museen zu Berlin
Seit 2001 steht das in Berlin ansässige Landschaftsarchitekturbüro atelier le balto für einen besonderen Umgang mit Freiflächen und Landschaften. Die Ausstellung „RESPIRATION“im Kunstgewerbemuseum gibt Einblick in 25 Jahre kreativer Landschaftsgestaltung. Sie zeigt, wie sich urbane Brachen, temporäre Installationen und langfristige Gartenprojekte im Spannungsfeld von Natur, Architektur und menschlicher Bewegung entwickeln. Im Dezember 2024 begann atelier le balto mit der Verwandlung des äußeren Innenhofs des Kunstgewerbemuseums. Besucher*innen sind eingeladen, diesen Wandel über zwölf Monate hinweg zu beobachten: Von der Treppe zum Museumseingang aus, innerhalb des Museums oder später direkt im Garten. Im Mittelpunkt der Ausstellung, die im Februar in den zum Innenhof angrenzenden Räumen eröffnet, steht der Prozess. „RESPIRATION“ könnte der Titel einer Choreografie sein. Tatsächlich ist die Gartenkunst eng mit Bewegung verbunden, doch hier sind die Pflanzen die Hauptakteure. Ein Garten ist niemals ein statisches Werk, er wächst, verändert sich und interagiert mit seiner Umgebung. Dies wird nicht nur in den gezeigten Fotografien, Skizzen und Plänen sichtbar, sondern auch in der direkten Umgestaltung des Museumshofs am Kulturforum. Hier entsteht ein lebendiges Beispiel für die Arbeit von atelier le balto: Bäume, Erde, Licht und Schatten formen eine neue Komposition, die mit der Zeit zu atmen beginnt. Die Pflanzen wachsen, Menschen bewegen sich durch den Raum – der Garten wird lebendig und verbindet sich mit der Museumslandschaft. Ein Garten erwacht aus dem Dornröschenschlaf Der äußere Innenhof des Kunstgewerbemuseums war lange Zeit nicht zugänglich und über die Jahre zugewachsen. Nun wird dieser vergessene Ort wiederbelebt. Die Transformation durch atelier le balto bringt neues Leben, neue Strukturen und neue Möglichkeiten für Interaktion. Im Laufe des Projekts wird der Garten nicht nur ein sichtbares, sondern auch ein erlebbares Element des Museums werden. Ab dem Sommer 2025 wird er – zumindest punktuell – begehbar sein und als ein Ort der Ruhe und Reflexion zur Verfügung stehen. Gärten als Momentaufnahmen vs. fortwährender Wandel Ein Garten unterliegt ständiger Veränderung. Fotografien und Skizzen halten flüchtige Momente fest – Bilder eines Zustands, der so nie wiederkehrt. Die Ausstellung reflektiert diesen Aspekt, indem sie Erinnerungen an Gärten zeigt, die atelier le balto über Jahrzehnte hinweg entworfen, gebaut und gepflegt hat. Dabei liegt der Fokus nicht auf einzelnen Projekten, sondern auf den zentralen Elementen der Gärten: Bäume, Schatten, Böden, Material und Konstruktion. Einzelne Orte verschmelzen zu einem großen Werk, einer zusammenhängenden Landschaft. Parallel dazu macht die Ausstellung den handwerklichen Prozess der Gartenarbeit sichtbar: Vom Planen über das Pflanzen bis zur Pflege. Neben Skizzen und Fotografien zeigt die Ausstellung Werkzeuge, Materialien und Techniken, um das Gärtnern als künstlerischen und schöpferischen Akt erfahrbar zu machen. atelier le balto – Landschaftsarchitektur als Kunstform Das Büro atelier le balto arbeitet seit 2001 in Berlin und realisiert Gärten in Zusammenarbeit mit ihrem Partner Marc Vatinel (Le Havre, Frankreich). Zu ihren Projekten gehören Gartenkonzepte für renommierte Kunstinstitutionen wie das Palais de Tokyo in Paris, das KW Institute for Contemporary Art in Berlin, das Brücke Museum, die Berlinische Galerie oder der Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart. Auch öffentliche Parkanlagen, wie der Nachbarschaftspark am BOB-Campus in Wuppertal oder der Jubileumsparken in Göteborg, gehören zu ihrem Repertoire – und nicht zuletzt die Baumschule am Kulturforum. Kennzeichnend für ihre Arbeit ist der enge Bezug zwischen Pflanzenwachstum, menschlicher Bewegung und dem städtischen Umfeld. atelier le balto schafft Orte der Begegnung und des Austauschs, die sich über die Zeit immer weiterentwickeln. Eine Sonderausstellung des Kunstgewerbemuseums – Staatliche Museen zu Berlin
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