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Deutsches NationaltheaterStaatstheater Thüringen
Theaterplatz 2
D-99423 Weimar
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Fax: +49 (0) 3643 / 755 321
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Bewertungschronik
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Bewertungen & Berichte Deutsches Nationaltheater
Iphigenie
Eine Heimsuchung von Johann Wolfgang von Goethe & Julienne De Muirier
Premiere: 19.9.2025Ihr eigener Vater will Iphigenie opfern, doch die Göttin Artemis greift im letzten Moment ein und entführt sie auf das fremde Tauris. Dort lebt die Gerettete fernab ihrer Heimat als Priesterin der Göttin. Von den Furien verfolgt, strandet auch ihr Bruder Orest auf der Insel. König Thoas verlangt, dass der Fremde geopfert wird. Doch Iphigenie erkennt ihren Bruder und versucht alles, um den blutigen Brauch zu beenden und den Fluch ihrer Familie zu brechen. Goethe selbst bezeichnete sein Meisterwerk der Weimarer Klassik als »verteufelt human«. Bis heute steht sein Schauspiel für das Ideal menschlichen Friedens und den Beginn des klassischen Zeitalters in der Literatur.
Miriam Ibrahim begeistert durch ihr ritualhaftes Zusammenspiel der Theatermittel. Die Regisseurin erarbeitet mit der Autorin Julienne De Muirier eine neue Perspektive auf Goethes Klassiker: als Übung gewaltlosen Widerstands, als Ausweg aus den Zwängen der Vergangenheit und als Begegnung mit dem Fremden.
Miriam Ibrahim (Regie)
Nicole Wytyczak (Bühne )
Andrea Barba Hallal (Kostüme)
tracy september (Sound Design )
Timon Jansen / Beate Seidel (Dramaturgie)
Jörg Hammerschmidt (Licht)
Amon Ritz (Video)
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Euridice
Die allererste Oper von Jacopo Peri
Premiere: 19.9.2025Euridice und Orfeo heiraten. Die Stimmung ist ausgelassen und allesscheint perfekt. Doch die Geliebte stirbt. Wie soll der hilflose Orfeo mit dem plötzlichen Tod seiner Braut fertig werden? In seiner Verzweiflung lässt er sich darauf ein, ihr in die Unterwelt zu folgen, um sie zurückzugewinnen. Die erste vollständig überlieferte Oper der Musikgeschichte ergründet die Höhen und Tiefen der menschlichen Gefühlswelt. In enger Verbindung von Sprache und Musik kommen wir den Figuren und ihren Emotionen nahe. Jochen Biganzoli und William Shaw verweben die Motive der antiken Orpheus- Erzählung mit den großen Fragen nach dem Leben und seinem Ende. In Kooperation mit der Hochschule für Musik Franz Liszt lassen wir die mythischen Charaktere der Oper von 1600 erstmals in Weimar lebendig werden.
Oper in einem Prolog und sechs Szenen von Jacopo Peri
Libretto: Ottavio Rinuccini
Uraufführung: 6. Oktober 1600, Florenz
William Shaw (Musikalische Leitung)
Jochen Biganzoli (Inszenierung)
Wolf Gutjahr (Bühne)
Katharina Weissenborn (Kostüme)
Charlotte Hennen (Dramaturgie)
in deutscher Sprache
Kooperation mit der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar
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Stella
Ein Schauspiel für Liebende von Johann Wolfgang von Goethe
Premiere: 20.9.2025Cäcilie reist zur Baronesse Stella, um für ihre Tochter eine Anstellung zu finden. Obwohl sich die zwei Frauen kaum kennen, vertrauen sie sich einander an. Beide wurden von ihrem Geliebten verlassen. Als Fernando ebenfalls eintrifft, um Stella wiederzusehen, wird Cäcilie bewusst: Er ist der Vater ihrer Tochter und derselbe Mann, den auch Stella liebte.
Die Vorstellung einer Dreierbeziehung geriet bei der Hamburger Uraufführung zum Skandal. 30 Jahre später erarbeitete Goethe eine Weimarer Fassung mit tragischem Schluss, die schließlich den Beifall des Publikums fand.
Regisseurin Patricija Katica Bronić untersucht in ihrer Inszenierung unser heutiges Verhältnis zu Gemeinschaft und Gefühlen. Im Spiel mit Erwartungen eröffnet sie eine fantasievolle Welt der Liebenden.
Patricija Katica Bronić (Inszenierung)
Jana Furrer / Magdalena Behm (Bühne und Kostüme)
Mischa Nüesch (Sound Design)
Hermann Mueller (Dramaturgie)
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Penthesilea & Der zerbrochene Krug
Trauer- und Lustspiel mit Musik von Othmar Schoeck & Viktor Ullmann
Premiere: 20.9.2025Die Amazonenkönigin Penthesilea führt gegen Achilles einen erbarmungslosen Krieg und zerstört sich dabei selbst. – Die schuldlose Eve entlarvt den Dorfrichter als verlogenen Täter und stellt die Ordnung auf den Kopf.
Erst im 20. Jahrhundert wagen sich zwei Komponisten an versgetreue Vertonungen dieser beiden kompromisslosen Dramen von Heinrich von Kleist: Othmar Schoeck bereichert das antike Trauerspiel mit filmischen Klangwelten und zeigt die Brutalität Penthesileas als gewaltigen Grenzgang zwischen Sprache und Gesang. – Mitten im Zweiten Weltkrieg fragt uns der jüdische Komponist Viktor Ullmann mit Kleists Lustspiel, wie lange wir uns taub stellen wollen, wenn das Recht an die Tür des Unrechts klopft.
Chefregisseur Valentin Schwarz und der neue Musikdirektor Daniel Carter kombinieren an einem Abend intensives körperliches Musiktheater mit einer bissigen backstage comedy, die allen auf, vor und hinter der Bühne den Spiegel vorhält.
Daniel Carter (Musikalische Leitung)
Valentin Schwarz (Inszenierung)
Andrea Cozzi (Bühne)
Andy Besuch (Kostüme)
Sören Sarbeck (Dramaturgie)
Jens Petereit (Chorleitung)
in deutscher Sprache mit Untertiteln
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Heute Nacht oder Nie
Ein Abend mit den Comedian Harmonists
Premiere: 26.9.2025Musiktheater von Dirk Sobe & Sören Sarbeck
Die Comedian Harmonists lieferten den Sound für die Weimarer Republik. 1928 in einer Berliner Mansarde gegründet, gelang ihnen bald der internationale Durchbruch. Doch die Karriere des Sextetts währte nur kurz: 1935 erhielten die drei jüdischen Mitglieder im nationalsozialistischen Deutschland Berufsverbot und emigrierten ins Ausland. Ihr Repertoire zwischen Jazz, Schlagern und Komik ist bis heute fester Teil unserer Erinnerungen an diese Zeit.
Mit frechen Arrangements, frischen Texten und neuen Gesichtern kehren die Comedian Harmonists zurück auf die Bühne des DNT und lassen Lieder und Geschichte der legendären Gruppe lebendig werden – von »Ein Freund, ein guter Freund« bis »Mein kleiner grüner Kaktus«.
Dirk Sobe (Musikalische Leitung und Einstudierung , Klavier)
Geertje Boeden (Inszenierung)
Michal Matys (Choreografie)
Sören Sarbeck (Dramaturgie)
Philip Rubner (Ausstattung)
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Felix Krull
Bekenntnisse eines Hochstaplers von Thomas Mann
Premiere: 11.10.2025Er ist der Meister der Täuschung: Schon als Kind durchschaut Felix Krull das Bedürfnis der Menschen, verführt zu werden. Er heuert in einem Hotel als Liftboy an und steigt in atemberaubender Geschwindigkeit zum Oberkellner auf. Auf schelmische und beinahe liebenswürdige Weise erlangt er einen Vorteil nach dem anderen.
Die fiktive Lebensgeschichte des bekanntesten Hochstaplers der deutschen Literatur beschäftigte Thomas Mann sein ganzes Leben lang: 1910 als Parodie auf Goethes »Dichtung und Wahrheit« begonnen, schloss er das Werk ein Jahr vor seinem Tod in der Schweiz ab.
2025 feiern wir den 150. Geburtstag von Thomas Mann. Zu diesem Jubiläum lädt uns Schauspieldirektor Timon Jansen in Krulls Gedankenwelt ein. Wie schnell ergreifen Lüge und Schein von der Gesellschaft Besitz? Mit dem Schauspieler Tim Freudensprung erzählt er uns in einem Monologabend von der Sehnsucht nach dem Erfundenen.
Schauspiel nach dem Roman »Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« von Thomas Mann in einer Theaterfassung von Eva Haußen
Timon Jansen (Inszenierung)
Silja Reimer (Bühne und Kostüme)
Eva-Sophia Haußen (Fassung und Dramaturgie)
Rupert Jaud (Sound Design)
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Maschallah
Stückentwicklung von und mit jungen Menschen aus Weimar und Umgebung / 14+
»Maschallah« ist ein Wortspiel. Es bedeutet Anerkennung, Freude über ein Ereignis oder eine Person. Zugleich verbirgt sich dahinter der Name der Autorin, mit der sich dieses Theaterprojekt beschäftigt: Mascha Kaléko.Ihre Gedichte, die von einer genauen Beobachtungsgabe und scharfsinnigem Witz leben, können heilsam wirken. Sie sind biografisch und in ihrer Aktualität anregend und zeitlos. Kaléko schreibt hoffnungsvoll gegen den Alltag an: »Jage die Ängste fort und die Angst vor den Ängsten ... Zerreiß deine Pläne und halte dich an Wunder.«
Mit einer Gruppe junger Menschen aus Weimar und Umgebung haben wir uns dem Werk und Leben der Autorin gewidmet, herausgefunden, wie ihre Verse gesprochen, gesungen, erspielt und vertont klingen - und wie sie vor allem Brücken schlagen zu den eigenen Erfahrungen und den Familiengeschichten, die wie Mascha Kalékos Biografie von den Umbrüchen des 20. Jahrhunderts geprägt sind.
»Alltagspoesie« werden Kalékos Verse oft genannt.
Sie können an Bushaltestellen, in Zügen, in der Arbeitspause oder einfach abends vorm Einschlafen gelesen werden, immer werden sie mit ihrem trockenen Witz, ihrer Lebensklugheit nachklingen. Ein Abend für Lyrikliebhaber*innen, für Fans der neuen Sachlichkeit, für Jung und Alt, für alle, die Werke Mascha Kalékos schon kennen oder (neu)entdecken möchten.
Mit Kompositionen von Dota Kehr.
Angelika Andrzejewski (Regie)
Beate Seidel (Dramaturgie)
Silja Reimer (Bühne und Kostüme)
Annika Bosch (Vocal Coaching)
Maya Gomez (Choreographie)
Jannik Strohm (Musik)
Jan Port / Emilie Losfeld (Regieassistenz)
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35 Jahre Deutsche Einheit. Was uns dieses Jubiläum bedeutet
Festvortrag und Podiumsdiskussion
Anlässlich des 35. Jahrestags der Deutschen Einheit am 3. Oktober laden wir zu einem Abend mit Festvortrag und Podiumsdiskussion ein. Gemeinsam mit Gästen aus Wissenschaft und Politik wollen wir Bilanz ziehen, Perspektiven entwickeln und mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Welche Bedeutung haben die Friedliche Revolution und die Vereinigung beider deutscher Staaten heute noch für uns – und für die Zukunft unserer Gesellschaft?Es diskutieren Deniz Yücel, Journalist und Publizist, Dr. Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, und Ulrike Poppe, Bürgerrechtlerin und Politikerin.
Begrüßungsgrußwort von Ministerpräsident Mario Voigt
Moderation: Liane von Billerbeck
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Der Funke Leben
Szenische Lesung nach dem Roman von Erich Maria Remarque
Im Frühjahr 1945 ist der Zusammenbruch der NS-Diktatur bereits abzusehen, doch noch herrscht die alltägliche Grausamkeit im fiktiven NS-Konzentrationslager Mellern. Im Mittelpunkt steht der Häftling 509 (eigentlich Friedrich Koller), der trotz Entmenschlichung, Hunger und Misshandlungen seinen Lebenswillen bewahrt. Die näher rückenden Truppen der Alliierten wecken bei ihm lang unterdrückte Gedanken an ein Ende der Gefangenschaft.Der weltberühmte Autor von »Im Westen nichts Neues« schildert in seinem 1952 erschienenen Roman, wie widerstandsfähig sich Empathie und Hoffnung im Angesichts größter Grausamkeit erweisen. Im deutschsprachigen Raum hatte Remarque jedoch zunächst Schwierigkeiten, einen Verlag zu finden, da Verlagsboykotte aufgrund der zum Teil brutalen Schilderungen befürchtet wurden. Eine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Holocaust hatte während des Wiederaufbaus und des beginnenden Kalten Krieges noch nicht eingesetzt.
Szenische Einrichtung: Christoph Dechamps
Ausstattung: Bernadette Nieslony
Dramaturgie: Carsten Weber
Mit: Christian Bayer
Im Rahmen der Themenwoche zur Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald und dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Die Themenwoche wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.
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FAUST. Der Tragödie erster Teil
Schauspiel von Johann Wolfgang Goethe
Gejagt durch eine Wette, die das Verweilen im Augenblick unmöglich macht, taumelt Heinrich Faust von ›Begierde zu Genuss‹ und verschmachtet im ›Genuss nach Begierde‹.»Faust. Der Tragödie erster Teil« spiegelt das Dilemma der menschlichen Existenz in einer Welt, in der es immer höher, schneller und weiter gehen muss.
Vor 250 Jahren, im Jahr 1775, kommt der junge Johann Wolfgang Goethe in Weimar an und wird Fürstenerzieher. In der Tasche hat er die später »Urfaust« genannte allererste Variante seiner Faustdichtung. In Weimar, dann während seiner Italienreise und befördert durch die Ermutigung seines Dichterfreundes Schiller wächst das Manuskript, das 1808 als »Faust. Der Tragödie erster Teil« abgeschlossen wird.
Darin hadert der in die Jahre gekommene Wissenschaftler Heinrich Faust mit sich und dem ganzen Universum. Sein Drang das ›Unbedingte in einer bedingten Welt‹ zu erringen, stößt sich an den Grenzen, die ihm physisch und moralisch auferlegt sind. Der Pakt mit Mephisto, dem Teufel, bietet einen Ausweg aus diesem Dilemma, auch wenn der Preis hoch ist: Denn Innehalten, und sei es auch nur für einen Augenblick, schließt sich von da an aus. Die Jagd nach Selbstverwirklichung, flüchtigem Genuss und Selbstoptimierung hat begonnen. Und sie fordert Opfer.
Jan Neumann, der sich schon mehrmals auf der Bühne des DNT mit dem klassischen Kanon auseinandergesetzt hat, wird diesmal Faust I auf die Bühne bringen und ganz im Sinne des Dichters an die Prämisse im ›Vorspiel auf dem Theater‹ anknüpfen: »So schreitet in dem engen Bretterhaus/ Den ganzen Kreis der Schöpfung aus,/ Und wandelt mit bedächt'ger Schnelle/ Vom Himmel durch die Welt zur Hölle.«
Jan Neumann (Regie)
Matthias Werner (Bühne)
Nini von Selzam (Kostüme)
Johannes Winde (Musik)
Beate Seidel (Dramaturgie)
Jörg Hammerschmidt (Licht)
Stückdauer: 3 Std. 30 Min. mit Pause
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La Traviata
Oper von Giuseppe Verdi
Libretto von Francesco Maria PiaveKurtisane auf Abwegen: In einem der heute beliebtesten Werke Verdis eroberte sich zu dessen Uraufführung 1853 in Venedig zum allerersten Mal ein Stoff der Gegenwart in einer opera seria, d.h. einer ernsten Oper die Bühne. Zum tief bewegenden Dreiklang aus Liebes-, Todes- und Vergnügungsmusik verfolgt Violetta Valéry kompromisslos ihren Anspruch auf Selbstbestimmung, stellt kurzerhand ihr Leben auf den Kopf und bezahlt dafür, wie im Kapitalismus üblich, einen hohen Preis. Nach ihrer erfolgreichen »Aida« der nächste Verdi-Klassiker von Andrea Moses und Dominik Beykirch.
Nach Alexandre Dumas’ Erfolgsroman »Die Kameliendame« und dessen gleichnamigem Theaterstück schufen Verdi und sein Librettist Piave ein dichtes musikdramatisches Gesellschaftsportrait aus der Epoche des wild wuchernden Kapitalismus im Paris der Mitte des 19. Jahrhunderts. Dafür inszenierten sie eine verhängnisvolle Dreiecksbeziehung: Als sich die todkranke Violetta Valéry, die ihre Freiheit mit der Abhängigkeit von zahlungskräftigen Liebhabern bezahlt, eine Liebesbeziehung mit dem mittellosen Studenten Alfredo Germont leistet, dringt dessen Vater Giorgio Germont in die ländliche Idylle der Liebenden ein und zerstört die Mesalliance. Um der Rettung der Familienehre willen drängt er Violetta zum Verzicht auf seinen Sohn, dem kurzerhand der Treuebruch Violettas vorgaukelt wird. Erst am Sterbebett Violettas gelingen die vermeintliche Versöhnung, Läuterung und Erlösung der »entgleisten« Frau …
Verdis Musik zeichnet mit wenigen, aber umso eindrücklicheren Mitteln Gesellschaftsbilder, deutet die handelnden Figuren und deren Auseinandersetzungen meisterlich aus und pendelt dabei zwischen rasanter Lebensgier und ätherischer Todesnähe. »La traviata« hat bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren und erschüttert und rührt uns angesichts unserer eigenen Gegenwart immer noch. Ganz im Geist des Kapitalismus entfaltet diese Oper ein Drama weiblicher Selbstverwirklichung als verhängnisvolles Zusammenspiel aus komplexer Schuld, panischer Todesgewissheit und heillosen Erlösungsfantasien.
Nach ihrer Erfolgsproduktion »Aida« aus dem Jahre 2021 bringen Operndirektorin Andrea Moses und Musikdirektor Dominik Beykirch ihren nächsten Verdi-Klassiker, der um elektroakustische Inlays der Komponistin Brigitta Muntendorf erweitert wird, gemeinsam auf die Weimarer Opernbühne.
Dominik Beykirch (Musikalische Leitung)
Andrea Moses (Regie)
Raimund Bauer (Bühne)
Anja Rabes (Kostüme)
Michael Höppner (Dramaturgie)
Brigitta Muntendorf (Elektroakustischer Parcours)
In italienischer Sprache mit deutschen Untertiteln
Stückdauer 2 Std. 45 Min.
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Der Geisterseher
Ein Stadtkrimi von Friedrich Schiller
Ein junger Prinz wird in Venedig in einen Strudel rätselhafter Ereignisse gezogen: Er wird verfolgt, erhält unheilvolle Prophezeiungen und gerät immer tiefer in die Fänge eines Geheimbunds. Hin- und hergerissen zwischen Rationalität und dem Übersinnlichen wird er zum Ziel einer politischen Intrige. Was passiert, wenn die Kräfte der Vernunft ins Wanken geraten?Angesiedelt zwischen Kriminalroman und philosophischer Studie erzählt Friedrich Schillers Publikumserfolg von unserer bis heute anhaltenden Faszination für Verschwörungen und das Unheimliche.
Der französische Regisseur Robin Ormond versetzt das fiktive
Venedig in den Weimarer Stadtraum der Gegenwart. Das Publikum folgt dem jungen Prinzen in ein fesselndes Verwirrspiel zwischen Schein und Realität.
Schauspiel nach dem gleichnamigen Romanfragment von Friedrich Schiller
Robin Ormond (Inszenierung)
Pauline Schwarz (Ausstattung)
Theresa Selter (Dramaturgie)
Johannes Winde (Komposition/Sounddesign)
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Mein Großvater, der Täter
aus dem gleichnamigen Buch von und mit Lorenz Hemicker
In diesem sehr persönlichen Buch geht Lorenz Hemicker der Frage nach, wie das Verbrechen eines Familienmitgliedes die nächstfolgenden Generationen prägen kann. Im Spätherbst des Jahres 1941 ermordeten die SS und ihre Helfer über 27 000 Juden im Wald von Rumbula. Die Gruben für diesen Massenmord konstruierte der SS-Offizier Ernst Hemicker, der Großvater des Autors. Verurteilt wurde er dafür nie. Sein Enkel wächst Jahrzehnte später mit einer vagen Ahnung auf, welcher Verbrechen sich sein Großvater schuldig gemacht hat. Lorenz Hemicker nimmt die Spurensuche auf. Sie führt ihn an den Ort des Massakers, zu Überlebenden des Holocaust und in die deutschen Weltkriegsarchive.Moderation: Kevin Hanschke, Referent für internationale Kulturpolitik
In Kooperation mit der Kulturdirektion der Stadt Weimar
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Die Königin der Farben
Musiktheater von André Kassel nach dem Bilderbuch von Jutta Bauer / ab 4 Jahren
Die Königin Malwida ist Herrscherin über ein ganzes Himmelreich an Farben. Wenn sie ruft, kommen ihre Untertanen und machen ihr Leben bunt. Doch Blau, Rot und Gelb haben auch ihren eigenen Kopf und so ist das Zusammenleben nicht immer nur harmonisch. Mit einfachen Mitteln und eigens dafür komponierter Musik erzählen wir diese poetische Geschichte von Jutta Bauer neu. Und so bekommen Rot, Blau und Gelb Instrumente zur Seite gestellt, die ihre Wirkung noch verstärken. Denn Farbe und Musik sind aus unserem Leben nicht wegzudenken und die idealen Hilfsmittel, um unsere Gefühle auszudrücken.Ioana Petre ist seit der Spielzeit 2017/2018 als Regieassistentin am DNT engagiert. Sie hat bereits mehrere Stücke für Kinder am Teatrul Ion Creanga in Bukarest inszeniert und stellt sich mit dieser Arbeit erstmals als Regisseurin in Weimar vor.
Bühnenfassung von Judith Drühe und Ioana Petre
André Kassel (Musikalische Leitung)
Ioana Petre (Regie)
Josephine Kapust (Bühne und Kostüme)
Judith Drühe (Dramaturgie)
Stückdauer: 50 Min.
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Opernchorgala
Chormusik aus Opernklassikern
Unser Opernchor begeistert regelmäßig mit seinem herausragenden Klang und seinen energiegeladenen Bühnenauftritten. Nun erwartet Sie ein besonderes Konzerterlebnis unter der Leitung von Chordirektor Jens Petereit! Gemeinsam mit der Staatskapelle Weimar präsentieren die Sänger:innen eine festliche Opernchorgala voller mitreißender Meisterwerke.Freuen Sie sich auf eindrucksvolle Chormusik aus Opernklassikern wie Wagners »Tannhäuser«, Rossinis »Wilhelm Tell«, Verdis »Don Carlo«, Bizets »Carmen«, Smetanas »Die verkaufte Braut« und Beethovens »Fidelio«.
Ein Abend voller Klangpracht, Emotionen und Gänsehaut-Momente!
Jens Petereit (Dirigent)
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KLASSIK sprizz
Konzertreihe
Dirigent: Ivan RepušićSolist: Emmanuel Pahud Flöte (Artist in Residence)
Wolfgang Amadeus Mozart: Ouvertüre zu »Le nozze di Figaro«
Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für Flöte und Orchester G-Dur KV 313
Giuseppe Verdi: Ouvertüre zu »Les vêpres siciliennes«
Franz und Karl Doppler: »Rigoletto«-Fantasie für zwei Flöten und Orchester
Georges Bizet: Intermezzo aus dem 2. Akt der Oper »Carmen«
François Borne: »Carmen«-Fantasie für Flöte und Orchester
Mit klassischen und neoklassizistischen Einblicken in die Farbenvielfalt des Sinfonieorchesters würzt die Staatskapelle Weimar ihre »kleine« Konzertreihe im DNT. »Klassik Sprizz« steht dabei für den mitreißenden Elan kleinerer Besetzungen bei maximaler musikantischer Spielfreude.
Lassen Sie in einer entspannten Stunde feinster Musik gemeinsam mit Freund:innen und Kolleg:innen den Arbeitstag ausklingen und kommen Sie nach dem Konzert bei einem leckeren Getränk noch mit unseren Musiker:innen ins Gespräch.
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Wir sind das Volk
Weimarer Lebensgeschichten gesammelt und für die Bühne arrangiert von Luise Voigt und Eva Bormann
Der Ruf »Wir sind das Volk« hat Geschichte(n) geschrieben. Doch wer nutzt die Losung heute für sich? Und wer fühlt sich gemeint? In Gesprächen mit Menschen aus Weimar und Umgebung findet sich vielleicht die ein oder andere Antwort auf diese Frage.Nach bald 35 Jahren hat die titelgebende Losung »Wir sind das Volk« bekanntermaßen unzählige Comebacks erlebt. Aber was genau in uns ruft nach dem »Volk«? Was rief 1989 danach? Was 1999? Warum wieder 2004 oder 2014? Was in uns ruft heute danach? Und hat sich die ursprüngliche Intension des Ausrufs mittlerweile tatsächlich in ihr Gegenteil verkehrt? Wer ist eigentlich »Wir« und begreift sich jeweils darunter? Was erzeugt dieses »Wir-Gefühl«? Was verbindet, was trennt das »Wir« voneinander? Und worauf können »Wir« uns einigen – auch bei größtmöglichen Meinungsunterschieden? Oder stehen »Wir« uns als so unversöhnliche Parteien gegenüber, die einander nichts mehr zu sagen haben?
Luise Voigt und ihr Team wollen nicht bloß (negative) Bilanz ziehen und glauben daran, dass sich die Stadtgesellschaft, das hiesige »Wir«, allerhand zu sagen und gegenseitig zu erzählen hat. Menschen, die es qua Geburt oder Familie in die Stadt, Region, nach Deutschland verschlagen hat, andere, die durch ihren Beruf hier vorübergehend leben und wieder andere, die hier in der Stadt, der Region, in Deutschland Fuß fassen wollen. Menschen mit Biografien und Geschichten, mit Bürden und Haltung, mit Fragen und ihren je eigenen Antworten.
»Wir sind das Volk« wird verschiedenste Stimmen zu Wort kommen lassen und macht sich auf die Suche nach den Ursachen und -gründen von Spaltung und Einigkeit, von Wut, Zuversicht und Zweifel. Ohne zu wissen, ob das gutgeht. Die Grundlage bilden Interviews mit Menschen aus Weimar und dem Thüringer Umland. Menschen aus Deutschland.
Regisseurin Luise Voigt, die sich erstmals mit ihrer Inszenierung »Der Meister und Margarita« dem Weimarer Publikum vorgestellt hat, begibt sich zum Abschluss der Intendanz von Hasko Weber mit ihrer neuen Arbeit »Wir sind das Volk« mitten ins Herz der Stadt und der Menschen. Menschen wie Sie und ihr, wie Du und ich, wie wir?
Luise Voigt (Regie)
Maria Strauch (Bühne & Kostüme)
Frederik Werth (Video & Musik)
Eva Bormann (Dramaturgie)
Stückdauer 3 Std. 40 Min. mit Pause
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Blick hinter die Kulissen
Öffentliche Hausführung
Wagen Sie mit uns einen Blick hinter die Kulissen und lernen Sie unser Theater aus einem ganz neuen Blickwinkel kennen. Neben der Geschichte wird auch über die Arbeitsweise eines Drei-Sparten-Hauses gesprochen und das ein oder andere Bühnengeheimnis gelüftet.Aufgrund der begrenzten Kapazität ist eine Kartenreservierung im Vorfeld erforderlich. Die Hausführung ist für Personen mit eingeschränkter Mobilität nicht geeignet.
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Deutsches Nationaltheater
Staatstheater Thüringen
Das Deutsche Nationaltheater gehört zu den geschichtsträchtigsten Theatern Deutschlands und beherbergt neben einem exzellenten Schauspiel- und Musiktheaterensemble mit der Staatskapelle Weimar einen der ältesten Klangkörper Deutschlands – und das einzige A-Orchester Thüringens. Bespielt werden insgesamt sechs Bühnen im ganzen Stadtgebiet.Deutsches Nationaltheater bewerten:
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