Museum Nicolaihaus
Das Haus in der Brüderstraße 13 erwarb Christoph Friedrich Nicolai (1733–1811) 1787 und ließ es von Carl Friedrich Zelter für seine Zwecke umbauen: Im Parterre zog die Buchhandlung ein. Im ersten Stock des Vorderhauses und im Seitenflügel lagen die Arbeits- und Wohnräume; sie boten viel Platz für die Familie, die Nicolai 1760 mit Elisabeth Macaria Schaarschmidt, der Tochter eines Königlichen Leibarztes, gegründet hatte. Trotz des kleinteiligen Umbaus blieben drei Säle bestehen: In einem wurde Nicolais umfangreiche Bibliothek untergebracht; die beiden anderen standen für Musikaufführungen und Gesellschaften zur Verfügung. Im zweiten Stock schließlich wurden die Gästezimmer eingerichtet. Die exponierte Lage in unmittelbarer Nähe des Schlosses beförderte Nicolais Bestreben, sein Haus zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt Berlins zu machen. Dass auch die Begegnungen mit Mendelssohn und Lessing in der Brüderstraße 13 stattgefunden haben, ist zwar ein Irrtum, denn als Nicolai das Haus erwarb, waren seine beiden engsten Freunde bereits verstorben. Gleichwohl verkehrten hier in der Folge nicht nur Literaten, sondern auch Musiker und bildende Künstler, Geistliche und hohe Beamte. Auch viele Reisende ließen es sich nicht nehmen, dem »gelehrten Buchhändler« ihre Aufwartung zu machen.